Der israelische Botschafter in Serbien, Yahel Vilan, lehnt die Anerkennung des Massakers von Srebrenica als Genozid ab. Dies hat er in einem Interview mit der serbischen Nachrichtenplattform Srpska365.net bekanntgegeben.

Vilan argumentierte, die Bezeichnung des Massakers als Genozid sei eine Verzerrung der historischen Wahrheit. Dies mindere die Bedeutung des Begriffs «Genozid». Die Aussage machte er im Kontext einer Diskussion über einen Entwurf einer Uno-Resolution, die das Massaker von Srebrenica als Genozid einstufen soll.

Die israelische Position basiert laut Vilan darauf, dass führende Historiker und Autoritäten wie Efraim Zuroff, Yehuda Bauer und Gideon Greif der Meinung sind, dass die Ereignisse in Srebrenica nicht als Genozid klassifiziert werden sollten.

Der Botschafter sagt weiterhin, solche Fragen sollten nicht politisiert werden. Die Vereinten Nationen legten oftmals politische statt moralische oder rechtliche Standards an. Israel, so Vilan, verstehe diese Dynamik sehr gut, da es selbst oft von solchen politischen Entscheidungen betroffen sei.

Er verstehe nicht, wie es möglich sei, dass viele europäische Länder das Verbrechen in Srebrenica als Völkermord anerkannt hätten. Vilan: «Ich glaube, die Länder sollten sich fragen, vor allem wenn sie sich an die Uno wenden, die mehr politisch motiviert als der historischen Wahrheit verpflichtet sind, was eine solche Entscheidung für die Region, für Bosnien und Herzegowina bringen wird, wie sie sich auf die Stabilität dieses Staates auswirken wird – positiv oder negativ. Leider glaube ich nicht, dass die Resolution eine positive Botschaft oder die Idee enthält, dass der Staat geeint bleiben sollte.»

Die 3 Top-Kommentare zu "Israelischer Botschafter in Serbien sagt, das Massaker von Srebrenica sei kein «Genozid»"
  • beograd

    In Bosnien gibt es ein unter Muslimen weit verbreitetes Sprichwort: „Mein Name ist Mujo, ich wurde in Sarajevo geboren, ich wurde in Srebrenica getötet und jetzt lebe ich mit meiner Familie in Deutschland.“ Das sagt alles.

  • beograd

    Russland und Serbien sind sehr nahestehende Länder. Ein Gericht hat nie entschieden, dass ein Land für die Begehung von Völkermord verantwortlich ist. Ein weiteres von der Ukraine seit 2017 eingeleitetes Verfahren gegen Russland läuft. Man kann sagen, dass die Ukraine zwei Verfahren verloren hat, das dritte läuft noch. Der Begriff Völkermord sollte jetzt "für politische Zwecke" ohne !!!! Beweise und Ermittlungen verwendet werden. Daran arbeitet der Westen. Die Wahrheit muss verborgen bleiben.

  • beograd

    Das sollte Serbien nicht beunruhigen. Es geht nicht darum, wer die Initiative initiiert, sondern darum, "warum" die Initiative überhaupt jetzt initiiert wird, d. h. welche Auswirkungen es haben könnte, wenn die Resolution angenommen wird. Zunächst einmal ist die Resolution so formuliert, dass Srebrenica zum Synonym für Völkermord wird. Die Resolution ist so formuliert, dass sie weitere Ermittlungen zu Verbrechen in Bosnien und Herzegowina "verhindert".Hat der Westen vor etwas Angst?- die Warheit