Russland wird gern mit einem Bären gleichgesetzt. Daher lohnt ein Blick in «Brehms Tierleben».

Demnach ist der Braunbär von Natur aus nicht aggressiv. Er will in Ruhe gelassen werden, Drohgebärden sollen abschrecken. Er greift nur an, wenn er sich in die Ecke gedrängt oder seine Jungen bedroht sieht.

Was uns zu Wladimir Putin bringt. Offenbar ist bei ihm der Punkt erreicht, wo seine Geduld erschöpft ist. Dafür gibt es zwei Indizien.

Zum einen Russlands neue Nukleardoktrin: Erstmals wird auf nichtnukleare Angriffe mit Atomwaffen geantwortet. Das gab es noch nie.

Zum zweiten der Abschuss einer neuen Rakete, die Eigenschaften einer Interkontinental-Rakete besitzt. Zum ersten Mal wurde eine solche Waffe in einem Konflikt eingesetzt. Das gab es noch nie.

Putin muss reagieren, denn er steht innenpolitisch unter Druck. Viel zu lange war er in den Augen der Hardliner zu schwach. Wird Putin sie noch einmal hinhalten? Will er es?

Unter Druck steht auch die Kriegskamarilla in Washington. Sie hat zwei Monate, um Tatsachen zu schaffen. Einen globalen Konflikt?

Die Welt ist in einem Wettlauf mit der Zeit – und alle Hoffnungen ruhen auf Donald Trump. Geschichte kann manchmal ironisch sein.