Die Nato wird das Hauptquartier für ihren Einsatz zur Unterstützung der Ukraine in Deutschland errichten. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Als Standort ist Wiesbaden vorgesehen, wo bereits die Basis der US-Streitkräfte in Europa liegt, die bisherige Koordinierungsaufgaben übernommen haben. Ein Drei-Sterne-General soll die Leitung übernehmen und direkt an den Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa berichten.

Unklar ist, wie Russland auf diese Entscheidung reagieren wird. Russische Politiker, darunter Ex-Präsident Dmitri Medwedew, hatten in der Vergangenheit angedroht, Staaten, die ihre Waffen gegen Russland einsetzen würden, als Kriegsziele zu betrachten. Eine ähnliche Drohung wurde bereits gegen Grossbritannien ausgesprochen. Zur Rolle Deutschlands gab es keine Stellungnahme aus dem Kreml – bis jetzt.

Das Nato-Projekt «Nato Security Assistance and Training for Ukraine» (NSATU) soll die Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte dienen. Es wird als Vorsichtsmassnahme gesehen, falls Donald Trump im Januar 2025 wieder ins Amt des US-Präsidenten zurückkehren sollte und es zu einem politischen Kurswechsel in Washington käme. Die Nato befürchtet, dass dies die Unterstützung der Ukraine gefährden könnte.

Daran nicht beteiligen wird sich Ungarn; die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán fürchtet eine direkte Konfrontation mit Russland. Die offizielle Einführung des Projekts ist für Juli geplant​​.