Schallender kann eine Ohrfeige nicht sein: Olaf Scholz ist im Beliebtheits-Ranking auf dem letzten Platz gelandet. Keiner ist so unpopulär wie er.

Mit einer Ausnahme: Seine vorsichtige Haltung im Ukraine-Krieg wird von vielen Deutschen geteilt, vermutlich einer Mehrheit.

Boris Pistorius hingegen behauptet seit Monaten den Spitzenplatz in der Beliebtheits-Tabelle. Eine Mehrheit der Deutschen will ihn als Kanzlerkandidaten der SPD.

Mit einer Ausnahme: Seine harte Haltung im Ukraine-Krieg liegt mit der Meinung vieler Deutscher über Kreuz. Auch in der SPD stösst sie nicht auf ungeteilte Zustimmung.

Schizophrenie oder Dummheit?

Wohl beides, gemischt mit einem Schuss Realitätsverweigerung.

Die Wähler wollen einen Kanzler, der anpackt und nicht schwafelt und zaudert. Und sie wollen nicht tiefer in den blutigen Sumpf des Krieges hineingezogen werden.

Beides auf einmal ist aber nicht im Angebot – wenn man von der Kanzlerkandidatin Alice Weidel absieht. Also setzen viele ihr Kreuz mit verschlossenen Augen.

Die Überraschung kommt nach dem Wahltag, wenn sie die Augen wieder aufschlagen.