In Berlin boomt das Geschäft mit Drogenlieferungen über sogenannte Koks-Taxis, berichtet die Bild. Diese Kurierdienste, die auf Messenger-Diensten wie Telegram Fahrer rekrutieren, bieten teils bis zu 10.000 Euro im Monat für die Auslieferung von Kokain, Gras, Ketamin und Ecstasy. Die Anforderungen für den Job lesen sich wie ein normales Stelleninserat: Flexibilität, Führerschein und bestenfalls Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch. Besonders in der Hauptstadt, wo das illegale Drogengeschäft seit Jahren floriert, greifen immer mehr Dealer auf diese Methode zurück, da qualifiziertes Personal knapp ist.

Eine Bild-Reporterin stiess auf eines dieser Inserate und erlebte die Rekrutierung hautnah. Ohne Bewerbungsgespräch und in wenigen Minuten hätte sie den Job antreten können. Die Dealer fordern meist, dass die Fahrer ein eigenes Auto besitzen, bieten jedoch teils auch Mietwagen an. Die Übergaben dauern nur Sekunden: Der Kunde steigt in das Auto des Fahrers, wo die Drogen übergeben werden. Die Berliner Polizei verzeichnet einen stetigen Anstieg der Verfahren gegen diese Drogendienste, hält sich aber aus taktischen Gründen bedeckt, wie sie gegen die Täter vorgeht.

Anders als in Städten wie Hannover, wo fast ausschliesslich Kokain ausgeliefert wird, transportieren die Kuriere in Berlin nahezu alle Betäubungsmittel – nur Heroin bleibt ausgenommen. Auch wenn die meisten Fahrer männlich und durchschnittlich 27 Jahre alt sind, kann laut Polizei grundsätzlich jeder diesen illegalen Job annehmen.