Die Gewinne der Waffenhersteller steigen angesichts des Ukraine-Kriegs, wie aus aktuellen Berichten hervorgeht.

Insbesondere die «Big Five» aus den USA – Lockheed Martin (plus 37 Prozent), Boeing, Northrop Grumman (plus 41 Prozent), Raytheon (plus 17 Prozent) und General Dynamics (plus 19 Prozent) – verzeichnen seit Beginn des Konflikts und der Waffenlieferung der USA einen deutlichen Anstieg ihrer Aktienkurse.

Aber auch deutsche Rüstungsfirmen wie Rheinmetall (plus 93 Prozent) und Hensoldt konnten von dem Konflikt profitieren. Analysten erwarten sogar einen Umsatzsprung auf 8,7 Milliarden Euro bis 2024 und eine Verdopplung des Reingewinns bei Rheinmetall.

Hinter den Gewinnen steckt auch Lobbyismus, wie das Lobbyregister zeigt: Deutsche Rüstungsfirmen sind mit grossen Lobbybüros in Berlin vertreten und halten enge Beziehungen zu Ministerialbeamten und Abgeordneten. Zudem gibt es den sogenannten Drehtür-Effekt, bei dem Vertreter von Waffenherstellern in die Politik wechseln und andersherum.

Transparency International warnt vor Korruption im Rüstungssektor und fordert strengere Regeln und kompromisslose Verfolgung von Korruption. Das gelte auch für die Ukraine und die Lieferungen dorthin, da das Land im Corruption Perception Index 2021 von Transparency auf Platz 122 von 180 liegt.

Einige Abgeordnete des Bundestages haben enge Kontakte zur Rüstungslobby, wie Transparency feststellt. Die Nähe zur Rüstungsindustrie ist jedoch umstritten, da es um Geschäfte geht und die Waffensysteme im Ukraine-Krieg getestet werden.

Insgesamt könnten mehrere Hundert Milliarden Euro in neue Ausrüstung und Waffen gesteckt werden, da die jeweiligen Regierungen ihre Militärausgaben angesichts des russischen Ukraine-Kriegs stark anheben wollen.

Die Rüstungsbranche bleibt daher stark im Fokus der öffentlichen Debatte.