Sergej Lawrow hat ein Problem: Russlands Aussenminister redet wie in einer Vorlesung der Diplomaten-Akademie. Einer langweilige Vorlesung.

Langfädig und mit epischen historischen Rückgriffen. Hat Hand und Fuss, aber überfordert die Aufmerksamkeitsspanne westlicher Zuhörer.

Jüngstes Beispiel: Sein Interview mit dem US-Journalisten Tucker Carlson. Lawrow wiederholte grossteils Moskaus Argumente.

Russland möchte die Nato nicht vor der Haustür.

Russland will eine neutrale Ukraine.

Russland wollte nie Territorium, sondern Minderheitenrechte für die russische und russisch-sprachige Minderheit.

Russland wünscht eine neue eurasische Sicherheitsarchitektur.

Und: Russland ist bereit zu Verhandlungen.

Hätte man alles so knapp formulieren können. Aber eingesponnen in Wortwolle, zupft sich der Westen heraus, was er hören will: «Putin-Scherge droht dem Westen» (Bild).

Kann sich die russische Führung, bitteschön, ein paar PR-Tipps aus dem Westen besorgen?