Die Berner SP-Politikerin Tamara Funiciello freut sich auf die Fussball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz. Sie hat sich in einem feministischen Sessionsrückblick, der von ihr und Parteikollegin Anna Rosenwasser organisiert wird, und vom Blick publik gemacht wurde, zur Frauenfussball-EM erklärt: «Ich mache einen Monat nichts anderes als Lesben beim Fussballspiel zuzusehen.» Ähnlich äusserte sich auch Rosenwasser, die Präsidentin der Lesbenorganisation Schweiz und Neo-Nationalrätin.

Wen interessiert’s, ob die Kickerinnen der Fussball-Nationalmannschaft Hetero, nonbinär oder lesbisch sind? Das ist weder im Sport noch in der Politik relevant.

Die Aussagen von Funiciello und Rosenwasser sagen tatsächlich auch mehr über sie selber aus, als über die Fussballerinnen. Sie erwecken nämlich damit einmal mehr den Eindruck, dass ihr Lesbischsein, welches sie wie eine Fahne ständig vor sich hertragen, als wäre es etwas Besonderes, alles ist, was sie politisch zu bieten haben.

Es ist ja auch einfacher und medienwirksamer, die Sexualität zum eigenen Politprogramm hochzustemmen oder bizarre Gendertheorien zu verbreiten, als mit den klassischen Forderungen der Arbeiterklasse, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu bekommen.