Na, also, geht doch. Markus Lanz machte ausnahmsweise mal seinen Job. Das Ergebnis: Grünen-Politiker Anton Hofreiter geriet ins Stammeln und Schlingern.

Dessen hanebüchene Pseudo-Analyse der ordentlichen EU-Wahlschlappe, die seine Partei erlitten hatte, liess der ZDF-Talker nicht gelten, hakte immer wieder kantig nach. Und kommentierte schliesslich mit: «Merken Sie selber, wie Sie sich argumentativ gerade einmal um sich selbst drehen?»

Man ist das ja nicht gewohnt, dass im öffentlich-rechtlichen Fernsehen Vertreter des Establishments hart angegangen werden. Warum Lanz bei Hofreiter, den er sonst gerne umschmeichelt, dieses Mal seine Samthandschuhe ausgezogen hat, bleibt sein Geheimnis. Dadurch, dass er es tat, wurde aber erneut deutlich, auf welch wackeligen Beinen der links-grüne Komplex steht.

Woher nun die enormen Verluste der Grünen? «Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit», meinte Hofreiter. Zudem habe es Corona gegeben und dann den Ukraine-Krieg. Lanz wischte das entschieden weg: «Hatten die anderen auch.»
Also? «Bei uns ist insgesamt zu viel schiefgelaufen», kam die nächste Erklärung. Dann: «Wir wurden als durchsetzungsschwach wahrgenommen.» Lanz liess nicht locker, Hofreiter wurde immer mehr zum argumentativen Geisterfahrer. Schliesslich nannte er das Heizungsgesetz, «wie man es kommuniziert hat, wie man auch die Verhetzung zugelassen hat», als «prominentesten Fehler».

Ernsthaft? Der Moderator gab schliesslich Nachhilfe und nannte das Stichwort Migration. Die Grünen stünden da auf der Bremse.

Hofreiter kam nun ins Philosophieren: «Migration hat etwas damit zu tun, wie die Stimmung im Land ist.» Dann nahm er eine scharfe Rechtskurve und landete bei klassischer Anti-AfD-Propaganda. «Über 50 Prozent aller AfD-Wähler haben klar rechtsradikale Positionen», haute er faktenfrei raus.

Frage: Sind die Grünen wirklich so – oder ist das lediglich «eine Stimmung im Land»?