Wer bietet den nächsten Antisemitismus-Vorwurf?

Auf die Süddeutsche Zeitung ist da immer Verlass. Das Blatt hat eine weitere knallharte Diffamierungs-Kampagne gestartet, der sich andere linksaktivistische Medien nur zu gerne anschliessen: Hubert Aiwanger wird vorgeworfen, als 17-Jähriger ein – laut Schlagzeile – «Auschwitz-Pamphlet» verfasst zu haben.

Bayerns Vize-Ministerpräsident wehrt sich gegen die Beschuldigungen; inzwischen hat dessen Bruder Helmut gestanden, der Urheber des skandaltauglichen Textes zu sein. Dass da eineinhalb Monate vor der nächsten Landtagswahl «einfach so» – woher, wird nicht dargelegt – belastendes Material auftaucht gegen einen Mann, der mit seinen Freien Wählern enorm an Zuspruch gewonnen hat, ist ein sehr durchschaubares Manöver. Aber man findet anscheinend nichts dabei, die Wählerschaft nahe der Grenzdebilität zu verorten.

Und es fällt auch hier auf, sobald Antisemitismus-Vorwürfe im Raum stehen, werden sie inhaltlich nicht weiter überprüft. Fatal: Der dadurch begünstigte inflationäre Gebrauch führt zu einer unzulässigen Relativierung des Holocaust. Die Beschuldiger machen also genau das, was sie den Beschuldigten anlasten wollen.

Das von Helmut, nicht Hubert Aiwanger im Jahre 1988 per Schreibmaschine verfasste Flugblatt steht im Kontext eines Erinnerungswettbewerbs «Deutsche Geschichte», an dem das Gymnasium teilgenommen hat, und stellt die Frage: «Wer ist der grösste Vaterlandsverräter?». Es richtet sich explizit an «jeden, der Deutscher ist und sich auf deutschem Boden aufhält». Bewerber sollen sich «im Konzentrationslager Dachau zu einem Vorstellungsgespräch» melden. Als erster Preis wird ausgelobt: «Ein Freiflug durch den Schornstein in Auschwitz».

Bitterböse, schauderhaft – aber gegen wen eigentlich gerichtet? Wird hier nicht vielmehr dem mörderischen Nazi-Deutschland zynisch der Spiegel vorgehalten gemäss der 68er-Generation, die ihre Vätergeneration ob der verübten Brutalitäten massiv anklagte?

Indes rollt die Lawine weiter. Der Bayerische Rundfunk scheint Hubert Aiwanger nun in Sippenhaft nehmen zu wollen, und die Zeit untergräbt seine Glaubwürdigkeit mit «Jetzt spielt er die verfolgte Unschuld». Die Süddeutsche Zeitung hat derweil einen Gutachter aufgetrieben, der den Beweis erbracht haben will, dass das Flugblatt auf Hubert Aiwangers Schreibmaschine getippt worden sein soll.

Ein erstaunlicher Rechercheeifer, der anderswo völlig fehlt. Olaf Scholz und Ursula von der Leyen, um nur zwei Beispiele zu nennen, kommen trotz aktueller – nicht jugendlicher – Verwicklungen in illegale Skandale weiterhin glimpflich davon.