Rund zwei Tage lang war Hans Peter Doskozil der neue Chef der SPÖ und damit künftiger Kanzlerkandidat. Der Landeshauptmann vom Burgenland war als Favorit in den Parteitag letzten Samstag gegangen. Mit etwas über 52 Prozent entschied er den Kampf gegen Konkurrent Andreas Babler knapp.
Oder eben doch nicht. Denn am Montag stiess man in der SPÖ-Administration auf einen Fehler bei der Übertragung der Stimmen in eine Excel-Tabelle. Doskozils Resultat war das von Babler und umgekehrt.
Sprich: Andreas Babler ist neuer Chef der SPÖ, nachdem er am Samstag als scheinbarer Verlierer von der Bühne gegangen war.
Der Fehler ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Vor allem, weil der Panne bereits ein wochenlanges Chaos vorausgegangen war.
Die SPÖ hatte erstmals die Mitglieder in einer Urabstimmung befragt, bevor die Delegierten die endgültige Entscheidung trafen. Tausende traten neu in die Partei ein, um ihre Stimme abzugeben. Unter den Dutzenden von Wahlvorschlägen landete sogar eine Giraffe, die recht lange dort blieb.
Danach wurde das Wahlprozedere mehrfach mitten im Prozess verändert. Und nun, da endlich eine Entscheidung getroffen wurde, muss die SPÖ einräumen, dass sie den falschen Kandidaten als Sieger ausgerufen hat.
Politisch hat das durchaus Bedeutung. Doskozil, der wieder abtreten muss, galt als eher eingemittet und in Migrationsfragen eher rechts. Der nun definitiv gekürte Babler hingegen ist ein Paradelinker, der die SPÖ in diese Richtung ziehen will.
Vorläufig letztes Kapitel in diesem Komödiantenstadel: Der Neo-Sieger Andreas Babler will neu auszählen lassen, bevor er sich endgültig ausrufen lässt. Sicher ist sicher.
K. u K. muss wieder her
Ich kenne viele Österreicher, bei Diskussionen klingt mir immer noch in den Ohren „ bei uns in Österreich“. Offenbar wollen die den Amis den Rang streitig machen wer am besten zählen kann.
Die Sozialdemokraten sind die Megapanne.