Ein Thema, zwei Powerfrauen und ganz viele Milliarden: Bei der Ukraine Recovery Conference, dem Treffen der Aussenminister und Regierungschefs zum Wiederaufbau der Ukraine in London, haben sich EU-Präsidentin Ursula von der Leyen und die grüne deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock ins Zeug gelegt.

Die beiden kündigen an, dass sich EU und Deutschland massiv am Wiederaufbau beteiligen, der laut gröbsten Schätzungen der Weltbank 400 Milliarden Dollar teuer wird. Die EU will 50 Milliarden zahlen in Form von Krediten und Zuwendungen, Baerbock nannte keine Zahl, kündigte aber weitere «massive humanitäre Hilfe» an.

Doch das Power-Duo leidet unter Denkverboten. Baerbock zum Beispiel spricht von einem Wiederaufbau, wenn die Ukraine den Krieg gewonnen hat. Realistischer als ein allseits erklärter Sieg ist aber eine Pattsituation zwischen Russland und der durch den Westen unterstützten Ukraine, die dann von jeder Seite als Sieg interpretiert wird. Was passiert mit dem Wiederaufbau in so einer Phase der Unsicherheit?

Und von der Leyen muss sich fragen lassen, ob Geld der Steuerzahler letztlich gut eingesetzt ist, wenn es in einen Staat gepumpt wird, der auf Platz 116 von 180 Staaten gelandet ist, die der weltweite Korruptionsindex erfasst.

Unterm Strich setzt sich der Eindruck fest: Mit Konferenzen wie dieser stärkt der Westen der Ukraine den Rücken. Es geht ums Symbolische. Zu einer friedlichen Lösung tragen Baerbock, von der Leyen und Co. so jedoch nicht bei.