Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) ist nicht bekannt für fette Schlagzeilen. Doch bei diesem Thema bringt sie es in aller Deutlichkeit auf den Punkt: Die Schweizer Stromkonzerne schrieben «Monstergewinne», sie verdienten «sehr viel Geld» und profitierten erst und immer noch von einem staatlichen Rettungsschirm in Milliardenhöhe.

Während die ihrerseits grösstenteils in Staatsbesitz befindlichen Stromkonzerne also nur so im Geld schwämmen, so die NZZ weiter, «leiden die Konsumenten unter rekordhohen Energiepreisen».

Gleichzeitig wurde bekannt – auch darüber berichtete die NZZ –, dass es am 22. April zu einer gefährlichen Stromlücke gekommen war – mit «horrenden Kosten». Um einen möglichen Blackout zu verhindern, seien an der Strombörse 12.000 Euro für eine Megawattstunde bezahlt worden. Normalerweise liege der Preis bei 70 Euro.

Der Grund für die Beinahekatastrophe: «Fehlprognosen über die Einspeisung von Solarstrom». Im Klartext: Solar- und auch Windenergie sind unzuverlässig und wetterabhängig und eine ständige Gefahr für die Netzstabilität.

Die NZZ hat in ihrer Analyse natürlich völlig recht. Nur eines verschweigt sie, bei allen Schlagzeilen über «Monstergewinne» auf der einen und Rekordpreise auf der anderen Seite: Mit dem Stromgesetz, über das wir am 9. Juni abstimmen, wird sich dieses Ungleichgewicht noch massiv verschärfen.

Die «Monstergewinne» der Stromkonzerne werden noch monströser werden, sie dürfen sich auf Milliardensubventionen auf Kosten der Steuerzahler freuen. Und die Energiepreise für die Konsumenten werden weiter und weiter steigen.

Das Stromgesetz belohnt die Profiteure – und es bestraft die jetzt schon «leidende» Bevölkerung.

Dies so kurz vor einer derart wichtigen Volksabstimmung zu verschweigen, ist schon fast wieder ein journalistisches Kunststück, das an den Elefanten verschwinden lassenden Magier Harry Houdini erinnert.