«Ich habe ihm meine persönliche und meine politische Loyalität und Unterstützung sowie meine juristische Vertretung aufgekündigt», donnert Schlauch. Wurde Palmer denn an einer AfD-Veranstaltung gesichtet?

Fast noch schlimmer für die Bewahrer des Guten und Korrekten: Er hatte das «N-Wort» verwendet. Für empfindsame Leser flötet der Spiegel, damit werde «eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben». Oder auf gut Deutsch: Palmer hatte – in einem Zusammenhang – «Neger» gesagt.

Als er daraufhin mit «Nazis raus» angepöbelt wurde, legte Palmer nach: «Das ist nichts anderes als der Judenstern. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für euch ein Nazi. Denkt darüber nach.» Das tat Schlauch nicht. Dabei hofft er auf das Kurzzeitgedächtnis der Öffentlichkeit. Denn was ist schlimmer, «Neger» sagen oder ein fürchterlicher Heuchler sein?

Der damalige Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag Schlauch benutzte nämlich 2002 dienstlich erworbene Flugmeilen für private Zwecke. Zuvor hatte er seinen Kollegen Cem Özdemir für das gleiche Vergehen kritisiert. Nach einem Vertuschungsversuch wechselte Schlauch in die Wirtschaft.

Als Beirat eines der grössten AKW-Betreiber Deutschlands, als windiger Geschäftemacher oder als Honorarkonsul für Albanien. Und so eine Type meckert öffentlich an Palmer rum. Und der Spiegel berichtet’s genüsslich, aber ohne Hintergrund.

Kann man es Palmer verdenken, dass er soeben seinen Austritt aus der grünen Partei bekanntgegeben hat – und sich eine Auszeit nehmen will?

Die 3 Top-Kommentare zu "Nach Rassismus-Vorwürfen: Anwalt Rezzo Schlauch distanziert sich von Boris Palmer. Der Oberbürgermeister tritt nun bei den Grünen aus"
  • tusnelda

    Mir liegt das Wort in letzter Zeit auch auf der Zunge, wenn ich sehe, wie massenhaft dunkelhäutige Männer (Neger) ins Land gelassen werden, die hier in 80-90%iger Mehrheit außer als Kostgänger nichts zum Bruttosozialprodukt beitragen. Man hat immer den Eindruck, dass diese Flut vorzugsweise von linken Frauen forciert wird. In den Werbekatalogen von Tchibo & Co. haben sie bereits die Mehrheit.

  • frau kules

    Die Grünen Meininungsführer jubeln und treten gegen Palmer noch genüsslich nach. Dass Palmer als einer der wenigen Grünen jemals, in einer offenen Wahl, mit Gegenkandidaten die absolute Mehrheit holte, stört die Grünen Apparatschicks natürlich gewaltig. Die Baerbocks, Lang, Nouripur und wie sie alle heißen, die bei ihren Wahlen im Wahlkreis vom Wähler jeweils unter ferner liefen einsortiert wurden. Durch den Austritt von Palmer verlieren die Grünen mehr, als Palmer verliert.

  • Herbert Wolkenspalter

    Kluge Austrittsentscheidung von Palmer, wenn er für den grünen Mist nicht mitverantwortlich gemacht werden will.