Die Anti-Kreml-Oppositionszeitungen – wie etwa Meduza – schenken den jüngsten Enthüllungen der CIA über Nord Stream wenig Aufmerksamkeit. Man findet nicht mal eine Erwähnung auf der aktuellen Titelseiten. Stattdessen gibt es eher unterstützende Aussagen für Kiew. Die offizielle Position der Ukraine besteht darin, jegliche Beteiligung an der Sabotageaktion zu bestreiten – so, wie es auch Meduza berichtet. Das Medium schreibt: Russlands Präsident Wladimir Putin habe zuvor wiederholt spekuliert, dass «angelsächsische Kräfte» hinter den Ereignissen stehen könnten.

Der TV-Sender TV Rain, ebenfalls kritisch gegenüber den Herrschern in Moskau, legt den Schwerpunkt auf die Unwahrscheinlichkeit in der Angelegenheit: US-Geheimdienste haben Zweifel geäussert, ob die Ukraine in der Lage wäre, Sprengstoff tief am Boden der Ostsee zu platzieren.

Auch TV Rain verteidigt Präsident Selenskyj. Es heisst, Nord Stream könnte von Ukrainern sabotiert worden sein, aber nicht von Personen, die mit der Regierung in Kiew in Verbindung stehen.

Das unabhängige russische Medienunternehmen Mediazona, ebenfalls oppositionell, legt besonderen Fokus auf die Enthüllungen des Wall Street Journal über den Pentagon-«Leaker» Jack Teixeira. Gemäss Berichten soll Teixeira abfotografierte Dokumente in einer von ihm geleiteten Gruppe auf der Online-Plattform Discord geteilt haben. Diese Dokumente behaupten, dass die CIA detaillierte Informationen über einen ukrainischen Militärplan hatte, der darauf abzielte, die Nord-Stream-Pipeline zu sprengen.