Nigel Farage hat bekanntgegeben, bei den bevorstehenden Parlamentswahlen am 4. Juli als Kandidat anzutreten. Er wird die Führung der rechtsgerichteten «Reform UK»-Partei übernehmen. Diese Entscheidung überrascht: Farage erklärte erst vor wenigen Tagen, er werde nicht kandidieren.

Der Brexit-Befürworter tritt in Clacton an – dem einzigen Wahlkreis, den seine frühere Partei UKIP bei den Wahlen 2015 gewann. Farage hatte zwischen 1994 und 2015 siebenmal erfolglos für das britische Unterhaus kandidiert. Diesmal hat er jedoch nach eigenen Angaben «seine Meinung geändert» und wird versuchen, «Reform UK» ins Parlament zu führen.

Zwei neue Umfragen zeigen: Labour ist bei den bevorstehenden Wahlen auf dem besten Weg, eine Erdrutschsieg zu erzielen. Eine Umfrage von Yougov prognostiziert Labour 422 Sitze, das wären 194 Sitzen mehr als für die Konservativen von Premierminister Rishi Sunak. Die Tories könnten auf 140 Sitze fallen – das schlechteste Ergebnis seit 1906. Eine weitere Umfrage des Think-Tanks More in Common prognostiziert 114 Sitzen Vorsprung für Labour.

Farages Rückkehr in die Politik könnte das konservative Lager weiter schwächen: Bereits jetzt hat die «Reform UK»-Partei in Umfragen zweistellige Ergebnisse erzielt und zieht Wähler von den Konservativen ab. Farage hofft, dass seine Kandidatur das Profil der Partei schärfen und sie als bedeutende politische Kraft etablieren wird.