Dreht der Wind in den Vereinigten Staaten? Zieht Washington eine Niederlage der Ukraine in Erwägung und baut entsprechend vor?

Drei Artikel in führenden Medien lassen nur diesen Schluss zu.

Zuerst torpedierte die New York Times das Narrativ vom unprovozierten russischen Angriffskrieg – mit einem Bericht, wie Amerikaner und Briten jahrelang Angriffe auf russische Ziele vorbereiten und durchführen halfen.

Nun veröffentlichte das Wall Street Journal Auszüge aus dem Vertrag, den Moskau und Kiew schon im April 2022 – zwei Monate nach Kriegsbeginn – paraphiert hatten.

Darin macht die Ukraine schmerzhafte Zugeständnisse: keine Mitgliedschaft in der Nato, dauerhafte Neutralität, eine scharfe Begrenzung ihrer militärischen Stärke, Verzicht auf die Krim.

Dennoch hätte Wolodymyr Selenskyj zugestimmt – wenn ihm nicht der damalige Briten-Premier Boris Johnson (in US-Auftrag?) in den Arm gefallen wäre und einen Deal verboten hätte.

Heute, so das Resümee des Wall Street Journal, müsste Kiew noch mehr Zugeständnisse machen, da der Krieg praktisch verloren sei.

Eine Einschätzung, die der dritte Bericht bekräftigt: Spätestens im Sommer, so die Agentur Bloomberg, werde die ukrainische Front «total» zusammenbrechen.

In den USA macht sich also Realismus breit. Leider ist Europa noch weit davon entfernt. Da diskutieren deutsche Offiziere, wie sie mit deutschen Waffen und mit deutscher Hilfe Ziele in Russland angreifen können. Ausgerechnet Deutsche.