Peru hat eine kontroverse Entscheidung getroffen: Die Regierung in Lima stuft Transgender-, nichtbinäre und intersexuelle Menschen offiziell als «psychisch krank» ein. Das Dekret soll laut Gesundheitsministerium des Landes sicherstellen, dass die öffentlichen Gesundheitsdienste die volle medizinische Versorgung für die psychische Gesundheit der Trans-Community garantieren können, schreibt die New York Post. Diese Einstufung wird in den Essentials Health Insurance Plan übernommen, was von der LGBTQ+-Gemeinschaft und Menschenrechtsaktivisten scharf kritisiert wird.

Die LGBTQ-Organisationen in Peru verurteilen diese Entscheidung als einen bedeutenden Rückschritt im Kampf um ihre Rechte und Sicherheit. Jheinser Pacaya, Direktor von Outfest Perú, schreibt auf X: «100 Jahre nach der Entkriminalisierung der Homosexualität hat das @Minsa_Peru nichts Besseres zu tun, als Trans-Personen in die Kategorie der psychischen Erkrankungen einzuordnen.» Auch Percy Mayta-Tristán, medizinischer Forscher an der Scientific University of the South in Lima, kritisiert, die Entscheidung lasse das Verständnis für die Komplexität der LGBT-Themen vermissen und könne in einem konservativen Umfeld zu einem potenziellen Anstieg von Konversionstherapien führen.

Die peruanische Präsidentin Dina Boluarte unterzeichnete das Dekret. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums verteidigte die Massnahme und erklärte, sie sei notwendig, um «eine umfassende medizinische Betreuung für die psychische Gesundheit» zu gewährleisten.