Sie steht mit 52 Jahren im besten Politikeralter und tritt jetzt als Chefin der Regionalregierung in Edinburgh zurück.
«Politik ist brutal», sagt Nicola Sturgeon zur Begründung. Noch brutaler ist jedoch die Einsicht, dass der Ruf ihrer Partei nach Unabhängigkeit viel weniger gehört wird als auch schon.
In den schottischen Randregionen, den Highlands und auf den Inseln, war die Forderung nach Unabhängigkeit ohnehin nie populär. Im Gegensatz zum verstädterten Gürtel zwischen Glasgow und Edinburgh, wo die Unabhängigkeitsromantik vermehrt gepflegt wurde. Aber genau dort plagen die Leute zurzeit andere Sorgen als die diffuse Hoffnung auf einen eigenen Staat in ferner Zukunft: Die Lebensmittel- und Energiepreise steigen dort wie andernorts ebenso wie die Wohn- und die Gesundheitskosten. Da besinnen sich die Schotten gerne auf die grosszügigen Subventionen von Westminster, die ihnen Jahr für Jahr zufliessen.
In der Not ist dem gemeinen Schotten verständlicherweise der Porridge näher als eine ferne Unabhängigkeit. Daran hat auch der Brexit nichts geändert, im Gegenteil: Mit London wissen die Schotten, was sie haben.
Als Bittsteller in Brüssel wissen sie das weniger denn je. Nicola Sturgeon hat recht – so brutal ist die Politik.
Am Thema vorbei artikuliert IMHO. Die Frau ist eine "Hit & Run" Besestzung des WEF genau wie Frau Ardern in Neuseeland, Herr Kurz in Austria und Trudeau wird bald folgen. Von windigen Gruppierungen in die Ämter gehievt und sobald die Tat vollbracht ist, jede/r auf seinem Gebiet, ab in ein molliges Jöbchen, aus der Schusslinie um ein komfortables Leben in Schoss der Familie zu fröhnen. Das ganze hat System. Ich staune nur wielange es immer dauert bis Zusammenhänge erkannt werden und/oder benannt.
Das separatistische Vorhaben war von Anfang an unehrlich. Schottland wird seit langem durch den Rest des UK subventioniert. Das hat sich erst mit der Erschließung einiger Ölquellen gemildert. Haben die schottischen Separatisten berücksichtigt, dass sie auch einen Teil der Schulden des UK übernehmen müssten, dass eine harte Zollgrenze zwischen England und Schottland notwendig würde, und dass ihnen EU-Abgaben und -gesetze ins Haus stünden, die vielleicht doch eher doof sind?