Auch bei den stadteigenen Liegenschaften in Winterthur steigen die Mieten massiv, nämlich um das maximal Mögliche: 6,8 Prozent mehr müssen 750 Mieter im Schnitt bezahlen. Am Montag riefen die linken Parteien im Winterthurer Gemeinderat nach einem besseren Mieterschutz, während die Bürgerlichen von Staatseingriffen nichts wissen wollten.

Die entsprechenden Voten waren leidenschaftlich und emotional. Als ein Vertreter der Grünliberalen die Inflation als Wurzel allen Übels bezeichnete, widersprach der SVP-Parlamentarier Daniel Oswald und wies in seinem Votum auf das Problem der unkontrollierten Zuwanderung hin. Diese sei es, welche die Nachfrage nach oben treibe.

An dieser Stelle zeigte Roman Hugentobler (AL) laut Berichterstattung des Landboten Daniel Oswald den Mittelfinger. Dies liess ihm Ratspräsidentin Barbara Huizinga (EVP) nicht durchgehen und rüffelte den Linksaussen: «Ich finde es total irritierend, wenn ich sehen muss, dass ein Mittelfinger ausgestreckt wird gegen Personen, die eine andere politische Meinung haben. Das ist eines Parlamentes nicht würdig.»

AL-Mann Roman Hugentobler hingegen findet seinen Stinkefinger im Parlament nach wie vor absolut angemessen: «Dafür würde ich mich nie entschuldigen.» Der 34-Jährige nennt sich «Student Soziale Arbeit». Wetten, dass sich der wenig stilsichere Politiker irgendwann eines Staatspöstchens erfreuen darf, das ihn lebenslang versorgt?