Ein «rechtskonservatives Schundblatt» habe die Teilnahme an den «Porny Days» im Zürcher Schauspielhaus im Vorfeld schlechtgeredet. Dies sagte der Dramaturg Bendix Fesefeldt im Rahmen seiner Begrüssung. Er meint damit die Weltwoche, die über das «radikale Manifest mit Live-Sex» berichtete.

Fesefeldt sieht das Ganze etwas anders: Theater sei grundsätzlich nichts ohne Erotizismus, sagt er dem Tages-Anzeiger. Das wisse jeder Künstler. Und auch als Zuschauer spüre man immer wieder den erotischen Konnex zwischen Publikum und Ensemble, rechtfertigt Fesefeldt.

Worauf der Tages-Anzeiger rhetorisch fragt: «Braucht es so einen Rechtfertigungsfuror überhaupt?» Inzwischen habe man schliesslich eine grosse Zahl «unbekleideter Körper» auf der Bühne gesehen.

Dass sich eine Fotografin, die in Queer-Pornos mitwirke, «einen Mini-Eiffelturm vaginal einführt», eine Domina enthusiastisch «Fistfuck» vorführe, «Dauerstöhnen inbegriffen», findet die Zeitung «einen Mehrwert, wenn auch nicht unbedingt einen künstlerischen».

Und abschliessend schreibt Tages-Anzeiger-Theaterkritikerin Alexandra Kedves: «Vorsicht, Triggerwarnung: Die Kunstekstase als solche bleibt aus. Und Sex ist im Off oft heisser.»