Vor nichts hat die Union mehr Angst als vor dem Frieden. Sie weiss, wie gefährlich ein Friedenskanzler Scholz ihrem Taurus-Kandidaten Merz werden kann.

Entsprechend panisch war der Aufschrei von Roderich «stillgestanden!» Kiesewetter: Es gebe «Hinweise», dass Scholz vor dem Wahltag nach Moskau reisen und Putin treffen werde.

Scholz und seine SPD fühlten sich ertappt, denn völlig aus der Luft dürfte Kiesewetter solche Hinweise nicht gegriffen haben. Angesichts der weltpolitischen Tragweite einer solchen Visite lassen sich Gerüchte nicht unter der Decke halten.

Nicht weniger panisch schoss der Kanzler zurück, nannte die Unterstellung «unanständig» und drohte gar mit einer Klage. Er weiss: Ein Handschlag mit Putin zöge die Exkommunikation der EU-Staaten-Familie nach sich.

Noch.

Aber wie sähe es nach dem Amtsantritt von Donald Trump aus? Was, wenn sich der Wind drehte und Kontakte nach Moskau wünschenswert wären?

Dann sähe die CDU plötzlich ziemlich alt aus, zumal da eine Mehrheit der Bürger ein Ende des Krieges wünscht. Merz stünde da als Möchtegernkanzler, der in der lebenswichtigen Frage von Krieg und Frieden Lichtjahre von den Wählern entfernt ist.

Sie wählen den Frieden, nicht den Krieg.