Ein Bundesgerichtsurteil gibt seit Tagen zu reden und zu schreiben. Worum geht es?

Eine Handvoll Personen kritisierte vor einiger Zeit schon, dass die katholische Mädchenschule «Kathi» in Wil erstens diskriminierend sei, da Knaben benachteiligt würden, und dass die Schule zweitens religiös nicht neutral sei. Deshalb solle man der «Kathi» die Schulgelder streichen. Die Empörten deponierten eine Beschwerde.

Das Bundesgericht gab nun prompt den Kritikern recht. Die Lausanner Paragrafenreiter liessen dabei jeglichen gesunden Menschenverstand vermissen – angesichts der Tatsache, dass diese christliche Mädchenschule bei vielen Eltern sehr beliebt ist. Prominente wie Bundesrätin Karin Keller-Sutter gingen hier zur Schule.

Der Thurgauer Nationalrat Manuel Strupler schreibt in einem Editorial auf der SVP-Homepage, er verstehe die Welt nicht mehr. «Eine gut funktionierende Mädchenschule ist ‹diskriminierend› und wird zerstört, aber muslimische Sonderwünsche werden erfüllt.» Mit «Sonderwünschen» meint er, dass seine Wohngemeinde Weinfelden muslimische Sondergräber einrichten will. Und damit trifft Strupler den Nagel auf den Kopf.

Ja, so weit ist es mit der Schweiz gekommen. Wir reden unsere eigene Kultur schlecht, verbannen sie aus dem öffentlichen Leben, zeigen christlichen Schulen die rote Karte, während wir für fremdländischen Kulturen den roten Teppich ausrollen.