Sie wurde mit viel Brimborium angekündigt, nun gibt es grosse Fragezeichen, was den Anlass angeht. Die Rede ist von der Friedenskonferenz zum Krieg in der Ukraine auf dem Bürgenstock über dem Vierwaldstättersee.

Russland ist nicht eingeladen, einige andere Länder haben nicht vor, eine Vertretung zu schicken, oder wollen sich noch nicht festlegen. Darunter sind China, Südafrika und Brasilien, die der russischen Seite nahestehen.

Bundespräsidentin Viola Amherd gibt sich im Interview mit dem Blick aber betont zufrieden und optimistisch. Man habe bereits rund siebzig Anmeldungen. Wobei es «bis zum letzten Moment Änderungen geben» könne.

Dass gerade die Unterstützer von Russland fehlen, beurteilt sie nicht als schwerwiegend. «Unser Anspruch ist nicht, dass auf dem Bürgenstock ein Friedensvertrag unterzeichnet wird», so Amherd. Es gehe darum, «eine Diskussion über einen möglichen Friedensvertrag einzuläuten».

Definitiv auf der Gästeliste ist der ukrainische Präsident Selenskyj, wobei Amherd auch das relativiert: «Niemand weiss, wie die Situation in drei Wochen sein wird.»

Ein Erfolg sei die Friedenskonferenz, wenn in den Bereichen Humanitäres, nukleare Sicherheit, freie Schifffahrt und Ernährungssicherheit gemeinsame Erklärungen resultieren. Zudem solle es eine Einigung auf eine zweite Konferenz mit beiden Kriegsparteien geben.

Angesprochen darauf, wann der Anlass als gescheitert betrachtet werden müsse, sagt die Bundespräsidentin: «Ich glaube, ein Scheitern ist gar nicht mehr möglich mit einem so grossen Teilnehmerfeld.»