Augenschein an der Klimakonferenz (COP 29) in Baku.

Im Nationalstadion der Hauptstadt von Aserbaidschan treffen sich während zweier Wochen rund 68.000 Teilnehmer.

Grossen Raum nehmen die Länderpavillons ein. Hier wollen die Staaten aufzeigen, wie ernst sie den Klimawandel nehmen und was die dagegen unternehmen.

Was sofort auffällt, ist die globale Ausstrahlung der Veranstaltung. Die Russen sind hier keine Aussenseiter, sondern ein Teil der Weltgemeinschaft. Freundlich erklären sie dem interessierten Publikum, wie das ehemalige Zarenreich die Klimaziele erreichen will.

Dabei sind sie genauso ambitioniert wie andere Nationen. Das zeigt das Gespräch der Weltwoche mit Milena Milich, Sonderbeauftragte Klima und nachhaltige Entwicklung der Region Sachalin. Auf der Insel im Fernen Osten des Riesenlandes hat Russland ein Projekt gestartet. Bis 2025 soll die Region klimaneutral sein – bis 2060 dann das ganze Land. Dazu gehören Energieeffizienzprogramme, erneuerbare Energie, Elektrofahrzeuge oder die Reduktion von Abfall.

«Genauso ambitioniert»: Weltwoche-Redaktor im Gespräch mit Milena Milich, Russlands Sonderbeauftragten Klima und nachhaltige Entwicklung, an der Klimakonferenz in Baku.

Ein Vorgehen wie in anderen Ländern auch. Zum Beispiel die Schweiz.

Heute Donnerstag und morgen Freitag nimmt Umweltminister Albert Rösti am Mega-Event teil. Der SVP-Bundesrat erklärte an einer Medienkonferenz, die Schweiz mit ihren Alpen sei besonders vom Klimawandel betroffen. «Eine globale Erwärmung um ein Grad bedeutet für die Schweiz zwei Grad», sagte Rösti. Das Ziel von 1,5 Grad sei in Gefahr. Die Schweiz setze sich deshalb für wirksame Klimaziele ein. Der Uvek-Chef betonte, dass die Ziele nur erreicht würden, wenn die Weltgemeinschaft zusammen Massnahmen umsetzen würde.

Probleme erfassen und die Zusammenarbeit fördern. Macht Sinn, denn jeder weiss: Die Klimaveränderung kann nur angegangen werden, wenn sich die Länder koordinieren und zusammenarbeiten. Schade, dass dieser Ansatz anderswo nicht beherzigt wird.