In einer berühmten Folge der US-Animationsserie «South Park» aus dem Jahre 2005 geht Mr. Garrison, der sich für eine Frau hält, zum Frauenarzt. Er ist der Meinung, schwanger zu sein und eine Abtreibung zu benötigen. Der Arzt teilt ihm daraufhin mit, dass er keine Abtreibung haben kann, weil er physisch nicht in der Lage dazu ist, schwanger zu werden. Mr. Garrison teilt dem Arzt daraufhin mit, dass seine Periode ausgeblieben sei, woraufhin der Arzt ihm sagt, dass er auch keine Periode bekommen kann. Mr. Garrison realisiert daraufhin, dass er keine Frau ist, sondern lediglich ein Mann mit einem «verstümmelten Penis».

Eine Realaufführung dieser Szene fand nun offensichtlich in Paris statt. Als eine Transgender-Person in die Praxis Dr. Victor Acharian kam, teilte dieser dem biologischen Mann mit, dass er nur für die Untersuchung «echter Frauen» qualifiziert sei. «Ich habe keine Erfahrung damit, Männer zu behandeln, auch nicht, wenn sie ihre Bärte rasiert haben und meiner Arzthelferin sagen, dass sie nun eine Frau sind», so der Gynäkologe in einer Antwort auf eine negative Online-Bewertung.

Es kam, wie es kommen musste, im Gegensatz zu Mr. Garrison sah der Patient in Frankreich nicht ein, dass es sich bei ihm nicht um eine Frau handelt. Er bezeichnete den Arzt als «transphobisch» und stürmte aus der Praxis. Dabei hatte dieser ihm laut eigener Aussage vorher noch angeboten, ihn an einen Spezialisten zu überweisen.

LGBT-Gruppen aus ganz Europa kritisierten den Gynäkologen daraufhin, der angesichts des öffentlichen Drucks einknickte und sich bei der Trans-Community entschuldigte. Seine Worte seien unbeholfen gewesen, so Acharian.

Dennoch gibt es auch viel Zuspruch für den Arzt. So fragen Marguerite Stern und Dora Moutout in einem Kommentar für Le Figaro etwa, ob wir auch einen Kardiologen dafür kritisieren würden, wenn er es ablehne, einen Fusspilz zu behandeln, oder einen Fischhändler, der sich weigere, Gebäck zu verkaufen.

Zudem existiere ohnehin ein Mangel an Gynäkologen in Frankreich, und wenn diese jetzt auch noch Männer behandeln müssten, die behaupteten, Frauen zu sein, würde das die Situation weiter verschlimmern.

Es scheint, als sei die Satire einmal mehr zur Realität geworden. What a great time to be alive!

Die 3 Top-Kommentare zu "Satire wird Realität: Ein Gynäkologe lehnt einen Patienten ab, der sich für eine Frau hält. Der Shitstorm der LGBT-Community ist programmiert"
  • Rothaut

    Schade, dass Dr. Acharian sich entschuldigt hat.

  • Nicht mehr meine Schweiz

    In dem Fall ist weniger der Frauenarzt als viel mehr der Psychiater der richtige Ansprechpartner.

  • pSz

    Jetzt ist es soweit: Ich fragte mich schon, welchen Arzt die erwähnten Herrschaften z. B. bei Prostata-Problemen denn aufsuchen. Ich hätte ihm gesagt: „Herzliche Gratulation! Sie sind schwanger! Starten sie mit hübschen Baby-Käppchen stricken und kommen sie in 9 Monaten wieder. Ich vermiete ihnen dann die Milch-Pumpe.“ Da freut sich doch die LGBT Gesellschaft und Ruhe herrscht bis im Juni 24.