In diesem Sommer des Missvergnügens gibt es einen Überfluss an schlechten Meldungen.

Im vergangenen Jahr flossen aus Deutschland 132 Milliarden Euro an Auslandsinvestitionen mehr ab als Investitionen von aussen zu. Möglicherweise fällt das Wirtschaftswachstum 2023 auf null. Das von Kanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck versprochene Wirtschaftswunder kommt nicht nur nicht. Sondern alle Daten deuten auf Niedergang.

Um mit Erich Kästner zu fragen: gibt es noch Positives?

Ja, durchaus. Manager wie Christian Kullmann, CEO des Chemieunternehmens Evonik, verzichten neuerdings darauf, Kritik derart schwach dosiert vorzubringen, dass man sie im Kanzleramt für Lob hält. Wenn sich nicht schnell etwas ändere, so Kullmann, sei Deutschland bald «ein ärmeres Land».

Dass das Heizungsgesetz nicht mehr der reinen Lehre aus dem Haus Habeck entspricht, liegt auch an der Protestkundgebung in Erding, wo Bürger ihrem Zorn Luft machten und sich durch Etikettierungen wie «rechtspopulistisch» nicht beeindrucken liessen.

Langsam dringt der Unmut auch in den Politikbetrieb vor. Der CDU-Chef von Thüringen, Mario Voigt, meinte, seine Partei müsse wieder aussprechen, «was bei Franz Josef Strauss normal war».

Nun lässt sich leicht darüber spotten, dass sich Manager erst sehr spät zu deutlichen Worten durchringen und Unionspolitiker erst aufwachen, seit die AfD bei über 20 Prozent steht.

Aber immerhin: Mehr und mehr Bürger erkennen mittlerweile, was durch die grüne Transformationspolitik auf dem Spiel steht. Und sie merken auch: mit Leisetreterei lässt sich der Wohlstand nicht retten.