Die Krankenkasse Helsana will den Versicherten Verbesserungspotenzial in der medizinischen Vorsorge aufzeigen dürfen. Dafür müsse man aber den Datenschutz lockern– dies konnte man letzten Montag in Zeitungen des CH-Media-Verlages lesen.

Die Helsana will, grob gesagt, auf sämtliche Patientendaten zugreifen können, um diese darauf aufmerksam zu machen, wenn zum Beispiel eine Darmspiegelung nötig wird.

Wie bitte steht es mit der Selbstverantwortung? Sollen wir uns tatsächlich von einer Obrigkeit vorschreiben lassen, wie wir leben, was wir essen oder eben wann wir zum Arzt gehen sollen?

Dass die Krankenkassen uns gerne ans Gängelband nehmen möchten, ist kein Geheimnis. Die Corona-Pandemie, wo man Menschen mit Druck faktisch zum Impfen zwang, hat die Helsana jetzt wohl noch zusätzlich darin bestärkt, in diese Richtung zu gehen.

Aber solche Ideen werden nicht besser, wenn man sie in Watte verpackt – wie es der Helsana-Chef tat, als er als Grund für die Einführung des gläsernen Patienten scheinheilig vorschob, wir seien medizinisch schlecht versorgt. Wir sind eigentlich überversorgt, darum ufern die Kosten ja auch aus.

Letztlich würde solche Pläne in ein System münden, bei dem wir ein Messgerät am Handgelenk tragen müssten, damit die Kassen über dieses Geräte unseren Lebensstil überwachen könnten – und wo man dann nach dem Verzehr einer Pizza von der Versicherung eine SMS erhält, dass man sich ungesund ernährt habe und die Prämie deshalb angehoben werde.