Es gibt ja die saloppen Sprüche. Arzt wäre ein schöner Beruf ohne Patienten, Anwalt ohne Mandanten, Architekt ohne Bauherrn. Aus ihnen spricht Selbstironie.

Ernst wird es bei Politikern. Die wissen, dass sie es ohne Wähler leichter hätten. Vor allem im Wahlkampf werden sie rüde an die unerfreuliche Tatsache erinnert – wie unlängst FDP-Amazone Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

Da stand sie auf einem Marktplatz und konnte sich kaum Gehör verschaffen gegen Pfiffe, Buhrufe und Sprechchöre versammelter Bürger.

Strack-Zimmermann tat, was Politiker in solchen Fällen tun: Anstatt zuzuhören, abzuwarten und zu diskutieren, flüchtete sie in Wählerbeschimpfung.

Anfangs versuchte sie noch, damenhaft zu bleiben: In Russland, schrie sie, bist du «schneller im Knast, als du pupsen könntest». Wie süss. Ein Mann hätte ein anderes Verb verwendet.

Spass beiseite. Mit solchen Wählerreaktionen muss rechnen, wer Politik gegen den Willen der Mehrheit durchzieht – wie dies die Ampel und Strack-Zimmermann täglich tun. Von Heizung über Gendern bis zu Ukraine.

Und dann kann es passieren, dass man abgewählt wird – schneller, als man pupsen kann.