Kanzler Olaf Scholz und Aussenministerin Annalena Baerbock sind «im Clinch»: Nach ihrer Behauptung «Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland» schlage ihr erstmals auch aus dem Kanzleramt «kühl-stechende Kritik» entgegen, wie der Kolumnist Wolfram Weimer vom Nachrichtensender N-TV schreibt.

Der «Eklat» verrate, dass es zwischen der Aussenministerin und dem Bundeskanzler seit längerem krache: «Von den Waffenlieferungen an die Ukraine über den Einstieg der Chinesen beim Hamburger Hafen bis zur neuen Sicherheitsstrategie gehen die Meinungen von Scholz und Baerbock zum Teil weit auseinander.»

Auch CDU-Aussenpolitiker Norbert Röttgen hatte bereits konstatiert: «Ich glaube, es war noch nie eine deutsche Bundesregierung in der Aussenpolitik so uneinig wie diese.»

Weimer ist sicher, dass man im Kanzleramt «schwer verärgert» ist, weil sich Baerbock regelmässig auf Kosten von Scholz öffentlich profiliere. So habe sie ihm mehrmals «die Leviten gelesen» – vor dem Leopard-Entscheid etwa oder vor der China-Reise von Scholz. Sie habe den Kanzler «öffentlich gemassregelt», er möge sich gefälligst an den Koalitionsvertrag halten.

Retourkutschen aus der SPD gegen Baerbock folgten: «Wenn sie Scholz in Berliner Hintergrundkreisen als wankelmütigen Zauderer diffamiert, dann wird sie nun als eitle Selbstdarstellerin und Blenderin blossgestellt.»

Sozialdemokraten wiesen damit darauf hin, dass das Auswärtige Amt im vergangenen Jahr 136.552,50 Euro allein für das Make-up der Ministerin ausgegeben hat.