Die Nachricht ist bisher wenig beachtet geblieben: «Schweiz übernimmt Vizepräsidium der Sachverständigengruppe der Nato für Drohnen-Antikollisionssysteme», meldet das Verteidigungsdepartement. Bereits seit dem letzten September sei Xavier Comby, Leiter des Zulassungsbüros der Militärluftfahrtbehörde, «innerhalb des für Drohnen zuständigen Gremiums der Nato» aufgestiegen.

Die Schweizer Armee habe sich «federführend» an der Ausarbeitung eines neuen Nato-Standards beteiligt, «der gegenwärtig von den Nato-Staaten ratifiziert wird». Dieser Standard ermögliche unter anderem die Interoperabilität von Drohnensystemen, eine «notwendige Voraussetzung für mit anderen Staaten durchgeführte Operationen».

Dass ein Schweizer zum Vizepräsidenten einer Sachverständigengruppe der Nato ernannt worden sei, die sich mit einer so wichtigen Technologie befasse, bedeute eine «Anerkennung», so das Verteidigungsdepartement von Bundesrätin Viola Amherd (Mitte) weiter.

Der Beitrag der Schweiz auf diesem Gebiet «wird von den Mitgliedstaaten und Partnern der Nato sehr geschätzt». Auch mit anderen Stellen, etwa der Europäischen Verteidigungsagentur, laufe eine Zusammenarbeit.

Dass die Schweiz derart eng mit der Nato zusammenspannt und dass sie derart stolz ist, dass sie vom Militärbündnis als Partner in Führungspositionen anerkannt wird, erstaunt, gerade in Zeiten wie diesen, wo in Europa wieder Krieg herrscht und sich die Nato so klar an der Seite der Ukraine gegen Russland positioniert.

Bei solch unverhohlener Parteinahme entsteht der Eindruck, dass das Verteidigungsdepartement nicht einmal den Anschein zu wahren sucht, neutral zu sein.

Wie sagte schon Shakespeare: «Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.»