Die Schweiz will niemals einen Krieg führen, niemals an einem Krieg teilnehmen, niemals Kriegsparteien militärisch unterstützen. Dazu ist sie durch ihre Neutralität verpflichtet.

Die frühere Aussenministerin Micheline Calmy-Rey (SP) sagt, diese Haltung sei «ein Wert an sich».

Selbstverständlich kann man diese Position falsch finden und verlangen, dass die Schweiz erklärt, dass sie wieder – wie vor vielen Jahrhunderten – bereit ist, in Kriegen zu kämpfen und Waffen an Länder in Konflikten zu liefern. So, wie das die allermeisten Staaten machen.

In diese Richtung tendiert eine Gruppe von «Intellektuellen». Sie schreiben in ihrem Manifest, die heutige Umsetzung der Neutralität stösst «im In- und Ausland auf Unverständnis und schadet dem Ruf der Schweiz».

Ob das global betrachtet – ausserhalb von Brüssel und Washington – zutrifft, sei dahingestellt. Doch die Vordenker – von Ex-SVP-Bundesrat Samuel Schmid über Ex-FDP-Magistrat Kaspar Villiger bis zur Operation-Libero-Co-Chefin Sanija Ameti – treffen genau den Punkt.

Glauben die Verfasser wirklich, die Welt und die Schweiz wäre eine bessere und gerechtere, wenn helvetische Soldaten an jüngsten Kriegen des Westens in Afghanistan, Irak oder Serbien teilgenommen hätten?

Das Schweizervolk steht vor wichtigen Entscheiden: Wohin soll die Reise in der Aussenpolitik gehen?

Die Debatte ist lanciert.