Eigenwillige Umgangsformen hat er ja schon, der Wolodymyr Selenskyj. Aber die Art und Weise, wie er nun Joe Biden, seinen grosszügigsten Gönner und Wohltäter, in den Ruhestand verabschiedete, war selbst für die Standards des ukrainischen Präsidenten rekordverdächtig.

Der Fusstritt für den scheidenden US-Präsidenten kam verpackt in ein sykophantisches Lob für den künftigen Bewohner des Weissen Hauses.

Seit kurzem schmeichelt sich Selenskyj bei Donald Trump derart peinlich ein, dass es jedem Ukrainer die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste. Das Russische kennt dafür einen drastischen Ausdruck: Er sucht Zugang durch eine hintere Körperöffnung, und das ohne Seife.

Selenskyj pries Trump als stark, super, toll, einfach einzigartig. Vor allem aber, weil «sein Gehirn funktioniert». Man muss nicht lange rätseln, um den Subtext zu entschlüsseln: Letzteres unterscheidet ihn vom senilen Joe.

Immerhin hat der Ukrainer der Öffentlichkeit einen Dienst erwiesen nach Art des Jungen im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern: Er hat ausgesprochen, was alle dachten. Die Weltmacht USA wurde die letzten Jahre von einem dementen Greis regiert.

Die Spätzeit der römischen Kaiser lässt grüssen.