Wenn die SPD tatsächlich entschlossen war, auf ihrem Parteitag am vergangenen Wochenende jede Form von Populismus zu vermeiden, dann muss man diesen Parteitag als gelungen ansehen. In der SPD ist man offensichtlich wild entschlossen, auf keinen Fall Politik für das Volk zu machen, sondern ausschliesslich für die eigene Blase.

Anders sind die Parteitagsbeschlüsse hinsichtlich der «Reform» (meint: Abschaffung) der Schuldenbremse und Migration nicht zu erklären: So müssten die «verfassungsrechtlich vorgegebene Spielräume für den Haushalt» durch Feststellung einer Notlage ausgenutzt werden. Die Familienzusammenführung von Migranten sei zu erleichtern. Und die zivile Seenotrettung vor Nordafrika gelte es zu entkriminalisieren und weiter zu unterstützen.

Die Selbstdemontage der Sozialdemokraten schreitet also fort. Die ehemalige Interessenvertreterin der kleinen Leute gefällt sich als Lobbyistin des linken akademischen Milieus und dessen zerstörerischen Moralismus. Die dadurch entstehenden Folgekosten sollen mittels Schulden finanziert werden. Wie das alles jemals erwirtschaftet werden soll, bleibt ein Rätsel. Vielmehr installiert man zunehmend eine umfassende Sozialstaatsabhängigkeit.

Angesichts katastrophaler Umfragewerte (derzeit 14 Prozent) scheint man bei der SPD entschlossen, sich als Hüter der staatlichen Rundumversorgung unentbehrlich zu machen, indem man die Notstände schafft, welche soziale Schieflagen weiter verschärfen. Auch das ist eine Strategie des Machterhalts.

Dass die SPD sie unbeschadet überstehen wird, darf allerdings bezweifelt werden.

Die 3 Top-Kommentare zu "Selbstdemontage der Sozialdemokraten: Wie die Kanzlerpartei nach und nach ihr Volk verliert"
  • UKSchweizer

    "auf keinen Fall Politik für das Volk zu machen, sondern ausschliesslich für die eigene Blase." Als eigene Blase gelten die Wähler der SPD welche nicht mehr die breite Arbeiterschaft umfasst sondern diejenigen welche Geld erhalten ohne dafür arbeiten zu müssen und die Angestellten der öffentlichen Hand. Dazu kommt die Ideologie der Umverteilung national und international.

  • frank.w

    Ein gutes hat dieser SPD Parteitag, jetzt kann jeder sehen wie weit die SPD ins linksextreme Lager abgerutscht ist. Das dürfte dann auch dem letzten noch konservativen SPD Wähler, sprich Arbeiter und Rentner vor Augen führen wen er/sie da wählt, oder eben nicht mehr! Nicht die SPD hat die Linkspartei ( die Linken ) geschluckt, es ist genau andersrum....

  • thomas64

    Ich sah vor einigen Tagen ein Interview mit Herrn Brandner(AfD) auf dem geschmückten Markt in Gera.Dieser Markt heisst seit Langem Märchenmarkt und ist weihnachtlich diesemThema angepasst.In dem Interview ging es auch um das Märchen "Die goldene Gans" wo der dümmste der drei Brüder das Königreich gewinnt.Die Reporterin fragte spontan:"Aber das ist doch die Geschichte der letzten Bundestagswahl?" Ich muss immer noch lachen.