In meiner Kindheit, so erinnere ich mich, sagte mir meine Mutter Sätze wie: «Jetzt darfst du noch draussen spielen gehen.» Oder um die Zvieri-Zeit: «Du darfst dir eine Banane nehmen.» Oder unter dem Weihnachtsbaum: «Jetzt darfst du deine Päckli auspacken.»
Natürlich akzeptierte ich dies (meistens) widerspruchslos. Das Mueti befahl, und ich hatte zu gehorchen. Und bei Wohlverhalten durfte ich allenfalls sogar noch auf eine Zugabe hoffen.
Wer eine Abklärung im Spital vornehmen möchte, hört heutzutage schon bei der Anmeldung in der Röntgenabteilung folgende Aufforderungen: «Sie dürfen noch im Wartezimmer Platz nehmen.» – «Sie dürfen jetzt mit mir kommen.» – «Sie dürfen sich hier umziehen und dann warten, bis ich Sie hole.» – «Sie dürfen jetzt hereinkommen.»
Junge Frauen (die unsere Enkelinnen sein könnten) und Ärzte (die unsere Söhne sein könnten) erlaubten mir 22 Mal, etwas zu dürfen.
Das gleiche Muster wiederholt sich beim Check-up beim Hausarzt: «Jetzt dürfen Sie sich auf diesen Stuhl setzen.» Die 25-jährige Praxisassistentin, die Blut abnimmt, sagt ganz nett: «Und jetzt dürfen Sie Ihren Hemdsärmel hochkrempeln.» Einziger Unterschied zum Spital: Hier bekommt der Besuch nicht 22 Mal, sondern bloss 18 Mal die Erlaubnis, etwas tun zu dürfen.
Warum ist man im schweizerischen Gesundheitswesen so erpicht darauf, dass der auftraggebende, die Branche bezahlende Kunde so penetrant zu spüren bekommt, wer das Sagen hat? Und wo der Gott in Weiss hockt?
Statt «Jetzt dürfen Sie den Gang hinunter und dann links bis zum Lift gehen, und dann dürfen Sie in den zweiten Stock fahren», wäre es doch wohltuend zu hören: «Gehen Sie (eventuell sogar mit einem «bitte») den Gang hinunter, und nehmen Sie den Lift in den zweiten Stock.»
Simpel. Normal. Banal. So, wie zwei Erwachsene eben miteinander sprechen.
Diese Bevormundung ist unerträglich 😩.
Herr Mörgeli, fahren Sie einmal mit der BLS. Da wird Ihnen auch geholfen, bezüglich Bevormundung und Befehlston. :-) Billetkontrolle, Fahrausweise vorzeigen! Ich machte die Dame darauf aufmerksam, dass ich mit "bitte" angsprochen werden möchte und ich ja hier eigentlich der Kunde bin. Ich wurde dann ganz verdattert angeschaut und mit einem Spruch eingedeckt, "ob man noch vor mir auf die Knie gehen soll?". Ich antwortete sodann, nein meine Schuhe zu putzen würde mir auch reichen! :-)
DANKE DANKE Herr Mörgeli! 👍👍👍 🙏 Das stört mich schon seit Jahrzehnten. Ich brauchte sehr früh Hörgeräte. Da wird man wie 100 Jährige behandelt. Ich hätte gerne Trottel geschrieben, darf ich aber nicht. Also: In einem einstündigen Gespräch wird mir 8 Mal gesagt: „Blau ist links und rot ist rechts.“ - „Hören sie, ich bin NICHT vergesslich!“ - „Die meisten aber schon.“ - „Und, sind sie jetzt nicht imstande zu unterscheiden?“ Das mit „sie dürfen“ ist eine stereotype Floskel. Bähhh.
Kein Spass, war alles real 1:1! "Und Herr XY, haben wir heute schon stuhlen können?" Antwort: "Ich weiss nicht wie es Ihnen geht, aber ich habe keine Probleme damit!" Wir werden wie senile, minderwertige, eierlegende Wollmilchsauen behandelt. Hauptsache man erhält einen Plastiksack voll unnütze und oft kontraproduktive Medis! Was hat das mit Medizin zu tun -> siehe C?? Schade um die seriös arbeitenden Mediziner!
Geht mir auch so. Man ist dort eine Art Bittsteller und es wird ein regelrechter Kult betrieben. Ganz wie während der Phantom Plandemie.
Ich arbeite in einem grossen Notfall. Zu 90% ist es aussreichend, dass ich den Patientennamen im Wartebereich aufrufe. Ist dann ja logisch, dass ich den Patienten in den Notfall holen will. Dann stelle ich mich und meine Funktion vor. Bei den anderen 10 % kommt emtweder die Aufforderung "please in english" oder ungläubiges Staunen, da nur ukrainisch- oder arabischsprachig...
Auf dem Foto sieht man Damen mit Halskette. Meines Wissens in D aus Hygienegründen und Unfallverhütungsvorschriften nicht gestattet. In der Schweiz gestattet?
Ja, ist erlaubt. Dürfen nicht stören bei der Arbeit, also kurze. Fingerringe und Armbänder sind nicht gestattet wegen Hygiene und Patienten kratzen (Armband). Ehering kann man für Pflege abziehen und dann wieder anziehen. Bei uns durften Nagellack nur 1 Tag alt sein. Er darf nicht absplittern.
Man kann die Empfindlichkeit auch übertreiben und solche Höflichkeitsfloskeln als persönliche Beleidigung auffassen.
Wie ist das bei unseren selbstherrlichen Behörden und dem Staatsappart der Ämter: da fehlt einfach das "dürfen", hier wir nur befohlen, und bei geringstem Einwand unverholen gedroht.
jetzt darf koeppel seine andere sicht vorweisen.
Der Freddel darf seinen Kommentar auch bringen.
Mit zunehmendem Alter schafft es der Rebell im Dr. Mörgeli langsam aber sicher an die Oberfläche. Dieser Artikel gefällt mir.
Danke Herr Mörgeli, ein Thema, welches man aufgreifen könnte wie folgt: Unterschied Metzger / Gesundheitswesen: Wenn Sie bei einem Metzger eine Wurst kaufen und der Metzger sagt Ihnen, dass Sie vollumfänglich beim Verzehr derselben haften dürfen. Würden Sie diese Wurst kaufen? Gesundheitswesen: Sie bezahlen und dürfen haften für den «Metzger», die «Wurst» und für deren Folgen! Gesundheitswesen kann auch durch Politik, Ämter ersetzt werden! Merksch öppis?
Auf solche "netten" Aufforderungen, antworte ich: ""ach, wie nett, dass ich das darf?" Ich schaue dementsprechend. Da sind die meisten irritiert und verunsichert. Dort hört dann schnell dieses Flosklerei auf und ich markiere meine Stellung. Mir ist dabei egal, was die jetzt denken über mich, hauptsache, sie haben den Wink mit dem Zaunpfahl erkannt. Ich arbeite mit grossen Tieren, die markieren auch immer als erstes ihre Stellung mit Körpersprache, ich markiere auch sofort meine und gut ist.
Sehr gut! Apropos Körperhaltung, nonverbale Kommunikation, ein Lieblingsthema von mir: Ich habe mal meinen Sohn (1 Meter 98) beobachtet: Wir beide wurden frech angemacht im Restaurant; er rutschte gemütlich im Stuhl runter, alles easy, Beine bequem, Grins Grins Gähn. Also das Gegenteil von nonverbalen Kampfansagen. Hat gewirkt! 👍 Wobei er seine Grösse ja gut einsetzen könnte. 😎
Von wegen nonverbalen Kommunikation: Ich war einmal in einem diesbezüglichen Seminar für Kaderangehörige. Der Leiter sprach von "Brust raus" und "Hände auf den Rücken" und "Eindruck machen". Habe mich schier todgelacht - allerdings nur innerlich: Ich wollte dem Dozenten nicht nonverbal den Kampf ansagen.
Eben. Ich muss noch erwähnen, das waren Betrunkene, die sich prügeln wollten. In Biel, wenn Ihnen das was sagt.
Wenn die das nich so machen laufen die Patienten herum wie im Hünerstall die Hüner. Tut mir Leid, aber das ist so dann läuft jeder irgendwohin und das Personal muss allen hintennnachrennen.
Das hat nichts mit Bevormundung zu tun.
Jeder hat heute ein Handy. „Sie dürfen mich anrufen, wenn ich irgendwo sein soll.“
Ich denke, dass es sich dabei um eine Mischung aus Gewohnheit und z.T. auch bewusster Machtdominanz handelt. Eine machtorientierte Floskelei ohne über die Wirkung auf die Patienten bzw. Kunden (= Menschen) nachzudenken. Falls möglich mit Humor kontern. Denn das Kräfteverhältnis ist in solchen Fällen tatsächlich gegeben.
Ich erzähle manchen Leuten was ich tue und eine häufige Gegenfrage ist: „Ja, darf man denn das?“ Dann denke ich mir warum sich die Leute bloss so klein halten lassen - meistens von sich selbst. Traurig
Banken sind um einiges schlimmer, beim Saldieren eines Konto werden einem Steine in den weg gelegt, am Telefon um einen Termin zu vereinbaren um Notabene sein eigenes Geld abzuholen wird man gehässig behandelt bis einem fast den Hut lupft um dann dem Mitarbeiter zu erklären das man nur den Kredit zurückverlangt den man der Bank gewährte und nichts anderes, nichts von Danke und bitte hier ist ihr Betrag.
akademisch ausgebildete metzger und ihre allüren.
LOL
Man kann natürlich schon alles verdrehen....wenn ich ich im Notfall lande, bin ich nicht primär der Auftraggeber..................sondern der Hilfesuchende!!! So läuft das im Gesundheitswesen...die Krankenkasse ist eine Versicherung für Notfälle...die nimmt man normalerweise nicht in Anspruch...aber sie ist nicht billig...deckt aber im Ernstfall extreme Kosten ab...Hallo Herr Mörgeli...ist da soooo schwierig zu verstehn?
Sie haben eine seltsame Sichtweise. Wer bezahlt ihre Krankenversicherung?
Habe ich mir noch gar nicht so genau überlegt aber hat was. Ich denke aber auch wie viele andere Kommentarschreiber, dass dies wohl von den meisten als höfliche Floskel übernommen worden ist und nicht überheblich gemeint ist. Was ich allerdings nie gemacht habe, die Personen im Kittel mit Herr oder Frau Dr. anzusprechen. Wie immer sind Namen Schall und Rauch - die Leistung zählt. Wenn ich eine gute Diagnose und Empfehlung bekomme - darf ich mich gerne ins Wartezimmer bitten...
Diagnosen werden heute von Computern erstellt. Oft helfen auch Selbstdiagnosen. Ein sportlicher Arzt mit Humor hat mir einmal mit einer roten Karte gedroht, wenn ich ihn mit "Herr Dr." anreden täte.
Im Gesundheitswesen ist dies nicht das grosse Problem. Es geht um die Behandlungsqualität, die mit den vielen mässig ausgebildeten deutschen Ärzte erheblich abgenommen hat. Sie haben oft keine Ahnung und spielen das ganze Programm von Untersuchungen durch. Das ist ein Hauptfaktor der Prämienverteuerung in der Schweiz. Und diese Deutschen bereichern sich so durch Provisionen im hohem Millionenbereich. Wenn ein Arzt in der Schweiz arbeiten will, müsste dieser zuerst die CH-Abschlussprüfung machen.
Sie dürfen mich auch schlicht bitten… dann schwurble ich wohin Sie wollen.
Das Foto zeigt exemplarisch, wie und wo heute Pflege und Medizin gemacht wird: im Büro/Stationszimmer am Bildschirm. Patienten „dürfen“ wegbleiben, nicht zuletzt wegen Datenschutz. So ist heutige medizinische Behandlung und Rundum-Versorgung.
Sie dürfen das nicht so eng sehen ...
... weil man mit der 'Kinderstrategie' die Menschen besser unten- und stillhalten kann. Noch viel penetranter erlebe ich es in den Apotheken, wo mir regelmässig, völlig anmassende, grenzüberschreitenden Kontrollfragen gestellt werden. Manchmal sogar mit angeblichen Vorschriften gedroht, welche gar nicht den Tatsachen entsprechen. In der "Krankheitsindustrie" werden insbesondere kranke, alte und angeblich unreife Menschen angesprochen und entsprechend "behandelt".
Das stimmt haargenau wegen den Apotheken! Erlebe ich auch so. Lustig wird es, wenn der Apothekerin, deutsche Dame, vor lauter klug sein ein Fehler-lein passiert: Letzte Woche, ja, sie wolle mich darauf aufmerksam machen, dass ich ..?.. % selbst bezahlen müsse und ab Januar 24 sogar 40% weil es kein Generika ist. Ich antwortete, daher schreibe der Arzt auf das Rezept „Generika nicht möglich“. Ups, das hat sie übersehen. 🤣
Ich muss lachen.Diese Redewendung höre ich auch in deutschen Arztpraxen. Mittlerweile antworte ich,wenn es mir zu bunt wird. Es ist sehr nett, wenn Sie mir die Erlaubnis erteilen.
Die Gesichter sind hervorragend.
und ich habe zu meinem Hausarzt (ohne Dr.) gesagt: "schön, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben" (er hat dazu nichts gesagt). Zuerst hatte ich keinen frühen Termin via Telefon erhalten für eine vom Arzt verlangte Besprechung zum eventuellen Absetzen von Medikamenten sechs Monate nach einer Stent-Op am Herzen.
ps ich bin als pensionierter Pilot immer noch sportlich und normalgewichtig; habe 3 Covid-Impfungen gemacht; bin Halbprivat versichert; fühle mich als Zweitklasskunde...
Man müsste mit einem eventuellen Absetzen von Medikamenten nach einer OP ja nicht in jedem Falle 6 Monate warten. Aber Sie sind ja gut versichert...
Selbst schuld, wer schon in einer Arzthilfe eine Halbgöttin in weiss sieht. Sapere Aude. Und weil wir so viele kritische und renitente Schweizer haben, hatten wir auch eine angebliche Pandemie. ″Sie dürfen″ sind auch nur konditionierte Sprachsettings (denken an Bananen) von Personen die sich nicht viel Gedanken darüber machen und mit viel eigenem Ballast ihren Lebensunterhalt bestreiten. Wer weiss schon, in welchem eigenen Kampf das Gegenüber steht. Was ist der Privatisierungsgrad des Systems?
Es liegt an jedem selbst wie er sich behandeln lässt. Als mir mein Hausarzt sagte was ich tun muss, und was ich für Medis schlucken soll, sagte ich ihm wörtlich:
Hören sie mal Herr Doktor (den Dr.abfällig betonend), für mich sind sie wie ein Coiffeur. Sie dürfen mir eine Frisur empfehlen, aber entscheiden tu ich!
Seit dem läufts super, ich wurde nicht mal nach einer C Impfung gefragt. Man darf sich einfach nicht alles gefallen lassen, und sich nicht von "Studierten" runter putzen lassen
HERO!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Sie sind sooooo ein aufmüpfigre Frechdachs!!! Leute wie SIE braucht es im Bundesrat!!!!! GOGOGO
@Turicum: Was sind Sie doch für ein Held.,
Man kann sich wirklich an allem stören wenn man wirklich will. Ob die Befehlsform ..gehen Sie den Gang runter…..höflicher tönt, als …Sie dürfen …… ist wohl mehr als fraglich. Keine andere Probleme heute?
Das kommt halt davon, wenn Leute das Wort "Bitte" immer wieder als Aufforderung verstehen, genau das Gegenteil zu tun. Und sagt man "können", gibt es auch manchmal unpassende Klugscherei. Beispiel: "Grüß Gott" - "Wenn ich Ihn seh...".
schweizer hoefflichkeits regeln total normal...respeckts regeln..jedoch falls wehe kein hoeffliches entgegenkommen.
ais meiner sicht ist das gesundheitssystem sowiso aufgeblasen und sollte gespart werden..bis aufs minimus..und da nuetzt hoefflichkeit auch nichts mehr.
Wir dürfen, weil wir zu viel bezahlen!
Ja. Wir dürfen zahlen, weil wir keine Ukrainer, Afghane oder Eritreer sind.
Geht mir auch so. Man ist dort eine Art Bittsteller und es wird ein regelrechter Kult betrieben. Ganz wie während der Phantom Plandemie.
Früher, heute nicht mehr so verbreitet, wurde auch gern infantil im Plural mit Kranken geredet „Soooo … jetzt nehmen wir schön die Medizin ein … und decken uns gut zuuu…“ 🙄
Heute fehlt nur noch die zusätzliche Scholz‘ Babysprache:
„Sie dürfen sich jetzt in die Kabine begeben und sich auf die Doppel-Wumms-Spritze mit kleinem Pieks vorbereiten - heute ohne Bazooka! Sie dürfen danach auf die Toilette; wenn Sie zu schwach sind, begleiten wir Sie - „you‘ll never walk alone“ …“
😂😂😂 Ich kann nicht mehr…👍 so witzig aber wahr!
Kein Spass, war alles real 1:1!
"Und Herr XY, haben wir heute schon stuhlen können?" Antwort: "Ich weiss nicht wie es Ihnen geht, aber ich habe keine Probleme damit!" Wir werden wie senile, minderwertige, eierlegende Wollmilchsauen behandelt. Hauptsache man erhält einen Plastiksack voll unnütze und oft kontraproduktive Medis! Was hat das mit Medizin zu tun -> siehe C?? Schade um die seriös arbeitenden Mediziner!
Herr Mörgeli hat recht. Es ist ein Ausdruck von Bevormundung durch Menschen, die mehr sein wollen, als sie sind. Auch mich ärgert das. Wir (meine Frau Dr. med) sagt jeweils, "sie wollen Doktor spielen", aber sie haben nicht die Intelligenz und den Durchhaltewillen, die Mühen eines richtigen Studiums auf sich zu nehmen. Das ist typisch für unsere Zeit, in der den jungen Menschen vorgegaukelt wird, sie wären "studiert", wenn sie an einer Fachhochschule einen Kurs belegt haben.
Hephaistos : Ob Herr Mörgeli diese Art von Bevormundung gemeint hat, die Sie hier plakativ und überheblich wiedergeben, wage ich zu bezweifeln. Auch Menschen die Fachhochschulen besucht haben, können meiner Erfahrung nach, durchaus intelligent und kompetent sein. Zudem habe ich es in meinem Umfeld oft mit „richtigen“ Studierten zu tun und das sind leider oft Fachidioten mit einem leeren Platz, da wo eigentlich das Herz hingehören würde.
Es gibt noch einen anderen Weg. Wer studiert muss zuerst eine mind. 3 jährige Lehre erfolgreich abgeschlossen haben! Sozialbildung! Ich habe die Lehren selbst finanziert, Studium auf dem 2. Bildungsweg selbst finanziert inkl. den erweiterten Studiengängen mit Abschluss und..... abgeschlossen. Heute schäme ich mich ein Akad. zu sein und die Titel Dr. etc. lasse ich beflissen weg! Ich möchte mich nicht mit dem heutigen Bildungsnotstand gemein stellen! Bin ich jetzt arrogant oder einfach normal?
Mein Eindruck ist: Man wird insbesondere nicht als Mensch wahrgenommen. Gehe ich zum Arzt (grosse Praxisgemeinschaft), so muss ich mich anmelden: „Müller, 9 Uhr bei Dr. Meier.“ - „Richtig. Sie dürfen im Wartezimmer Platz nehmen.“ Stereotype Abhandlung. Zack Zack. Es kommt immer der gleiche Spruch und den Ablauf kennt doch Jeder längst. Wenn ich Besuch erwarte, der klingelt, so sage ich auch nicht: „Du darfst rein kommen“.
Ist das ein Thema? Es ist doch einfach eine Höflichkeitsform eher jüngeren Datums. Je weiter du dich in der Ostschweiz verschiebst, desto häufiger wird sie angewandt.
A propos Spitalleben: Ich höre oft von unangenehmen Patienten und was diese sich erlauben. Da würde es wohl gar nicht schaden, wenn diese ab und zu zu merken bekämen, wer am längeren Hebel ist.
Aber beides (die Dürfen-Form und was sich das Pflegepersonal manchmal bieten lassen muss) hat jetzt echt nichts miteinander zu tun.
Das finde ich jetzt ein bisschen dünnhäutig und erinnert mich eher an linke Kultivierung neuer Opferkategorien.
Herr Mörgeli hat vollkommen Recht. Diese betulich bevormundende Formulierung ist unpassend. Auch wenn das vielen Schweizern nicht auffällt und man das hier für höflich hält. Sie "dürfen" heisst halt im Sinne des Wortes wirklich: ich/wir erlaube/n es Ihnen. Klingt tantig oder altväterisch, jedenfalls sicher nicht auf Augenhöhe mit einem Erwachsenen.
Das Gesundheitspersonal redet vielleicht so zueinander untereinander!?
Lieber Herr Mörgeli, das verstehen Sie falsch. Die jungen Mitarbeiter im Gesundheitswesen versuchen bloss höflich zu sein. Legen Sie bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage.
Richten Sie doch bitte Ihr kritisches Auge auf die Arbeitsbedingungen (Personalmangel, Zeitdruck, Schichtarbeit) unter denen diese jungen höflichen Menschen zu arbeiten haben. Vielen Dank!
Eine langjährige Pflegefachfrau
Dem Pflegepersonal ist mehrheitlich nichts vorzuwerfen, wobei auch dort nicht alle mit Höflichkeit gesegnet sind. Es ist wie überall, der Fisch stinkt vom Kopf 👍🏻
Wenn die Leute wirklich höflich sein wollen, müssen sie sich aber anders ausdrücken. Das ewige 'dürfen' wirkt auf erwachsene Menschen völlig unangebracht. Da stellt sich jemand ganz weit über einem und macht auf gönnerhaft. Am Personalmangel oder Zeitdruck ändert es nicht das geringste, wenn jemand zu mir sagt: 'Bitte nehmen Sie noch kurz im Wartezimmer Platz.' anstelle von 'Sie dürfen noch kurz im Wartezimmer Platz nehmen.'. Aber für den Empfänger der Botschaft ist der Unterschied gross.
Autoritarismus und Totalitarismus beginnen in der Sprache. Danke, Herr Mörgeli, für Ihre Sprachkritik. Sie geht an Substanz und ethischem Gehalt über den woken Genderismus und die vorläufig hier in Helvetien noch nicht so arrivierte "Selbstbestimmung" hinaus. Letzte läuft ja auf ein Verbot hinaus, biologische Fakten von gewisser Evidenz zur Sprache zu bringen. D ist uns da (nicht zum ersten Mal) wieder einige Längen voraus. Vivat Teutonia. Sarkasmus off.
Angesichts dieser unerträglichen Bevormundung fordere ich für Mörgeli ein care team, in dessen Obhut er sich dann begeben darf.
Sehr schön Dr. Fu! Sie dürfen sich nun auf dem Sofa ausruhen; Ihre werter Kommentar ist erschienen. Sie dürfen sich freuen! Sie dürfen sogar ein Bier darauf trinken! Prost! Sirscha. Aber Sie dürfen mich auch Primaballerina nennen. 🤸♂️
"Dr. Fu Manchu" bemüht sich grundlos und könnte sich die wohlgemeinte Vorsorge sparen.
Wie peinlich.
Herr Mörgeli ist nicht wohlfartsverwahrlost, oben drauf noch erwachsen und gut in der Lage sich zu helfen, wenn nötig.
Dafür braucht er weder Mutti, Papi oder Sie.
DANKE DANKE Herr Mörgeli! 👍👍👍 🙏
Das stört mich schon seit Jahrzehnten.
Ich brauchte sehr früh Hörgeräte. Da wird man wie 100 Jährige behandelt. Ich hätte gerne Trottel geschrieben, darf ich aber nicht. Also: In einem einstündigen Gespräch wird mir 8 Mal gesagt: „Blau ist links und rot ist rechts.“ - „Hören sie, ich bin NICHT vergesslich!“ - „Die meisten aber schon.“ - „Und, sind sie jetzt nicht imstande zu unterscheiden?“
Das mit „sie dürfen“ ist eine stereotype Floskel. Bähhh.
Herr Mörgeli, fahren Sie einmal mit der BLS. Da wird Ihnen auch geholfen, bezüglich Bevormundung und Befehlston. 🙂 Billetkontrolle, Fahrausweise vorzeigen! Ich machte die Dame darauf aufmerksam, dass ich mit "bitte" angsprochen werden möchte und ich ja hier eigentlich der Kunde bin. Ich wurde dann ganz verdattert angeschaut und mit einem Spruch eingedeckt, "ob man noch vor mir auf die Knie gehen soll?". Ich antwortete sodann, nein meine Schuhe zu putzen würde mir auch reichen! 🙂
Diese Erfahrung überrascht mich ein wenig. Die Angestellten der BLS scheinen mir freundlicher als beispielsweise die der SBB. Wobei man sagen kann, dass in den letzten Jahren die Kontrolleure durchs Band freundlicher geworden sind, bis auf die üblichen Ausnahmen.
Gesunde Menschen sind die Grösste Gefahr für die Ärzte und Pharmaindustrie 🤔 In diesem Film wird auf unterhaltsame Art und Weise, das System veranschaulicht 😜 Docteur Knock Trailer Deutsch German https://www.dailymotion.com/video/x7x1hpo
Das ist eine ganz normale Höflichkeitsformel. Mich stört sie nicht.
Ist wie das "Vier Franken und 50 Rappen, wenn Sie so gut sein wollen" früher im Dorfladen.
Mich stören die heutigen Vier Franken und 50 Rappen, gern. Ich Antworte dann immer: nein, ungern - die Reaktionen sind teilweise köstlich.
Der Herr Mörgeli hat soeben das Hauptproblem im Schweizer Gesundheitswesen identifiziert. Gratuliere, top journalistische Leistung. Die Formulieren sind höflich aber bestimmt gemeint. Aber vielleicht sollten sich die Pflegenden sich beim nächsten Besuch von Hr. Mörgeli so ausdrücken: Da rein, hinsetzen, warten. Mitkommen. Obenrum frei machen. Los!
Bei der morgendlichen Stippvisite würde man nur ein freudiges Guets Mörgeli zu hören bekommen mit einem lustigen Grinsen im Gesicht und zack schon wäre man wieder Gesund und dürfte jubelnd wegen Lachflash die Klinik wieder verlassen!😂 Wieso nennt man ein Krankenhaus eigentlich Kranken-haus und nicht Gesundheits-haus?🤔
Diese Bevormundung ist unerträglich 😩.
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Ich arbeite in einem grossen Notfall. Zu 90% ist es aussreichend, dass ich den Patientennamen im Wartebereich aufrufe. Ist dann ja logisch, dass ich den Patienten in den Notfall holen will. Dann stelle ich mich und meine Funktion vor. Bei den anderen 10 % kommt emtweder die Aufforderung "please in english" oder ungläubiges Staunen, da nur ukrainisch- oder arabischsprachig...
Auf dem Foto sieht man Damen mit Halskette. Meines Wissens in D aus Hygienegründen und Unfallverhütungsvorschriften nicht gestattet. In der Schweiz gestattet?
Man kann die Empfindlichkeit auch übertreiben und solche Höflichkeitsfloskeln als persönliche Beleidigung auffassen.