Nein, das tut man nicht. Schon gar nicht als Staatspräsident. Da ist man ja Vorbild. Man nimmt keine schmutzigen Worte in den Mund.

Bravo, Frank-Walter Steinmeier! Nie würden ihm die drei ärgsten Buchstaben des Deutschen über die Lippen gehen: A, F und D.

Als ihn ein vorwitziger Pressebengel fragte, ob er sich auch als Präsident der AfD-Wähler fühle, blickte er ein wenig pikiert ob der Dreistigkeit.

Doch er blieb souverän. «Ich bin Präsident aller Deutschen», rettete er sich in die Floskelei und flocht Binsen über die Demokratie an.

Da kann sich jeder denken, was er will. Niemand kann ihn festnageln. Hat er etwa die Partei beim Namen genannt?

Wer weiss denn schon, ob es sich bei der AfD nicht verhält wie mit dem Gottseibeiuns. Nenne ihn, und du beschwörst ihn herauf.

Jetzt möchte man noch eines wissen. Im ZDF-Sommerinterview sagte er, dass er Politiker der im Bundestag vertretenen Parteien zum Gespräch einlade.

Waren auch Alice Weidel und Alexander Gauland zum Tee in Schloss Bellevue?

Irgendwie haben wir da Zweifel. Ist überhaupt deutsch, wer kein ordentlicher Demokrat ist?