Es gibt ein Bild vom letzten Abstimmungssonntag, welches Bände sprich: Der abtretende SP-Fraktionschef Roger Nordmann und der Präsident der Grünen, Balthasar Glättli strahlen nach dem Ja zum Klimagesetz wie zwei Maikäfer.

Die zwei linken Parteien versprechen sich von diesem Ergebnis Schub für die eidgenössischen Wahlen im Herbst. SP und Grüne gehörten bei den letzten kantonalen Wahlen zu den grossen Verlierern, der Trend lief bis zur Klimagesetz-Abstimmung gegen sie.

Wird nun alles anders, wie Nordmann und Glättli hoffen?

Es gehört jedoch zu den Dramen dieser Linksparteien, dass sie selten aus ihren Fehlern lernen und dass viele ihrer Exponenten tatsächlich glauben, radikal sei das neue realistisch. Statt den Sieg auszukosten, wollten SP und Grüne noch eins draufsetzen.

Sie erinnerte an ihre gemeinsam lancierte Klimafonds-Initiative. Die Grünen kündeten obendrein an, dass man die Lancierung einer grünen Solar-Initiative prüfe. Die SP will eine Initiative gegen den Finanzplatz aufgleisen, weil dieser seit Jahrzehnten Konzerne finanziere, die im Kohle-, Öl- und Gas-Sektor tätig seien. Mit dieser Einstellung ist bereits die frühere SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga im Juni 2021 mit dem CO2-Gesetz, gelinde gesagt, etwas übersteuert.

Es wäre auch nicht das erste Mal, dass die Grünen und Linken Opfer jener Erwartungen werden, die sie selber bei den Stimmbürgern geweckt haben. Zum Beispiel, dass trotz eines der schärfsten Klimagesetze der Welt die Gletscher weiter schmelzen und sich damit auch kein Murgang und kein Bergsturz verhindern lässt. Stattdessen werden wir alle ärmer.

Denn der Ausstieg aus Atomkraft, Erdöl sowie Gas und die daraus resultierende forcierte Elektrifizierung der gesamten Energieversorgung bei einer gleichzeitig von Linken, Grünen, GLP, Mitte und Teilen der FDP geförderten und tolerierten Massenzuwanderung, das ist der Stoff, aus dem Alpenträume sind.

Das werden wir spätestens im Herbst merken, wenn das nächste Lamento über eine Strommangel-Lage anhebt und die Energiepreise steil nach oben schiessen.

Spätestens dann könnte sich der angeblich so grossartige Abstimmungserfolg von Linken und Grünen zum Pyrrhussieg wandeln. Aber natürlich dürfen diese zwei Parteien weiter an den Weihnachtsmann glauben.