Im Grunde müsste SRF die Existenz unseres Nachbarn Deutschland ja einfach ignorieren.

Als die Protokolle aus dem Robert-Koch-Institut enthüllt wurden, welche die Zusammenarbeit von Politik und Wissenschaft in der Corona-Zeit belegten, war das für das Schweizer Fernsehen kein Thema. Dessen Chefredaktor Tristan Brenn erklärte, das habe nichts mit unserem Land zu tun.

Die AfD scheint aber ein anderer Fall zu sein. Im vergangenen Jahr tauchte das Parteikürzel 247 Mal auf SRF.ch auf. Geht es um eine rechte Partei im Vormarsch, ist Deutschland offenbar plötzlich ein Teil der Schweiz.

Dabei wird die Tonalität auch immer schriller. «AfD und Co. – Einbinden oder ausgrenzen?» titelt SRF in einem aktuellen Beitrag.

Ein Wahlforscher aus Österreich darf erklären, dass die Ausgrenzungsstrategie aufgrund des Erfolgs der Partei immer schwieriger werde.

Dabei gibt es für die «Brandmauer» laut SRF doch gute Argumente: «Hintergrund dieser Haltung ist die historische Erfahrung, dass die demokratisch gewählte Nazipartei NSDAP einst die Demokratie abschaffte.»

War das gerade eine Gleichsetzung von AfD und NSDAP?

Reicht das SRF-Budget nicht mehr für einen Historiker, welcher der Redaktion erklärt, dass Hitlers Partei nie eine demokratische Mehrheit erreichte? Dass seine Ernennung zum Reichskanzler durch den Reichspräsidenten erfolgte und Deutschland heute leicht anders strukturiert ist?

Mittlerweile würde man sich sogar wünschen, dass der SRF-Chefredaktor seine schlechte Ausrede zu den Corona-Zeiten wirklich zum Programm und einen Bogen um Deutschland machen würde.