Es war schon während der Sitzung des Triumvirats (Bundesrat, SNB, Finma) mit den beiden Grossbanken klar, dass es ein Informations-Dauerleck an selektive Medien gab.
Während die lokalen Journalisten stundenlang vor den Toren des Bernerhofs (Finanzdepartement) auf Informationen warteten, berichtete die Financial Times bereits genüsslich über den laufenden Fortgang der Sitzung. Die vertraulichen Informationen müssen dabei nicht zwingend aus dem Bernerhof stammen.
Es ist durchaus möglich, dass Medien von anderen Stellen, beispielsweise vom britischen Finanzministerium, mit dessen Finanzminister Jeremy Hunt Bundesrätin Karin Keller-Sutter gemäss ihren Ausführungen an der Pressekonferenz in engem Kontakt stand, bewusst angefüttert wurden, um den Finanzplatz Schweiz zu schwächen.
Es wäre eine Fehlannahme zu glauben, dass nur die Amerikaner unserem Finanzplatz Schaden zufügen möchten. Auch der Finanzplatz London steht unter Druck.
Jeremy Hunt hat deshalb erst vor kurzem angekündigt, den Finanzplatz London mit Gesetzeserleichterungen wieder zu beflügeln. Aber mit seiner «Edinburgher Reform», einem Kernelement der neuen britischen Regierung, wurde er zeitlich auf dem falschen Fuss erwischt.
Auch die Bank of England (Notenbank) hat unlängst angekündigt, ein starkes und angemesseneres simpleres Regulierungsregime für Banken mit einer Bilanz von unter 20 Milliarden Pfund einzuführen. Bankvertreter in Grossbritannien sind nun allerdings der Meinung, dass die Reformvorschläge der Regierung angesichts des Silicon-Valley-Bank- und des Credit-Suisse-Notfalls obsolet geworden seien. Wahrscheinlicher sei nun eher eine Verstärkung der Eigenmittelbasis und der Liquidität der Banken angesagt.
Es gab aber nicht nur am legendären Sonntag, als die UBS zur Übernahme der Credit Suisse überredet wurde, Informations-Leaks. Bereits in der Woche zuvor hat die FT mehrmals Berichte publiziert, die die kommenden Ereignisse weitgehend zutreffend voraussagten.
Nicht nur die Verbreitung vertraulicher, börsenrelevanter Informationen ist ein Verbrechen. Auch die Verbreitung von Falschinformationen, die börsenwirksam sind, fallen unter das Insidergesetz. In diesem Kontext stellt sich die Frage, ob dies auch für die gemeinsame Medienmitteilung der SNB und der Finma am 15. März 2023 gilt, als dem Publikum weisgemacht wurde, die Credit Suisse erfülle alle Erfordernisse bezüglich Eigenmittel und Liquidität.
Da die SNB und die Finma damals bereits von den am Nachmittag begonnenen Gesprächen mit den Grossbanken und den gravierenden Liquiditäts-Problemen der Credit Suisse Kenntnis hatten, muss diese Medienmitteilung als Irreführung der Öffentlichkeit taxiert werden. Möglicherweise haben CS-Aktionäre statt ihre Titel zu verkaufen aufgrund der positiven Pressemeldung der SNB und der Finma sogar noch Aktien zugekauft.
Und schliesslich konnte man auch an der Kursexplosion der CDS (Credit Default Swaps oder zu Deutsch: Kreditversicherungen) ablesen, dass etwas Grosses und Unangenehmes bevorsteht. Auch hier besteht der Verdacht, dass die Kursschübe auf Insiderinformationen basierten.
Die Untersuchungen der Bundesstaatsanwaltschaft sind zu begrüssen, auch wenn sie einigen Akteuren unangenehm erscheinen mögen. Aber wehe, wenn eine unserer Aufsichts- oder Regierungsbehörde schuldig befunden wird, dann könnte es Schadenersatzklagen hageln.
Soso, vielleicht das britische Finanzministerium. Langsam habe ich den Eindruck, der tiefere Sinn des Brexit ist, von außen - wieder einmal - Kontinentaleuropa zu schädigen. Erst bewirkt ein Mr. Johnson, dass 100.000-e Ukrainer und Russen sterben, und jetzt fummeln sie evtl. noch bei den Schweizer Banken rum. Ich hoffe ich erlebe es noch, wie der "Finanzplatz London" von Schanghai ausgestochen wird und die Briten die Kredite f. Hinkley Point in Yuan abstottern dürfen.
Respekt. In DE undenkbar. Heute. Siehe Sprengung NS. Da schaut die Justiz garniert hin,von wegen Ermittlungen
Der Bund hat schon vor 20 Jahren private Information über seine Bürger, mitunter auch Dinge welche eine schweizer Behörde nicht wissen konnte, irgendwelche gelöschten Einträge, in meinem Fall war das Fahren ohne Führerschein 20 Jahre davor, also vor 50 Jahren. Kein Schweizer sieht das im Computer, längst gelöscht aber die AMIS wussten dass 2004 ganz genau, wie konnte das sein. Hätte ich es mir damals leisten können hätte ich den Bund verklagt, also aufgepasst, heute gienge das 😂😂😂