Puh, da haben wir aber noch mal Glück gehabt: Polen will dem neuen Verteidigungsminister Boris Pistorius eine Chance geben.

«Geben wir ihm ein paar Tage, um zu sehen, welches seine ersten Schritte sein werden», liess sich Ministerpräsident Mateusz Morawiecki herablassend vernehmen.

Wie gnädig. Bundeskanzler Olaf Scholz dürfte freilich neu sein, dass der Nachbar seine Minister genehmigt.

Oder gilt das nur Pistorius? Denn der macht den Polen «Angst», wie Morawiecki sagte.

Warum nur?

Weil er «ein enger Mitarbeiter des Symbols der Schande, Gerhard Schröder» gewesen sei.

Fassen wir zusammen: Polen hebt oder senkt den Daumen über Personal-Entscheidungen des deutschen Kanzlers.

Polen beleidigt einen früheren deutschen Regierungschef als «Symbol der Schande».

Führt Polen einen Zweifrontenkrieg gegen beide historischen Feinde – Russland und Deutschland?

Von Berlin hat das Land freilich nichts zu befürchten. Die Reaktion auf die undiplomatischen Entgleisungen: Schweigen.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Symbol der Schande»: Polens Minister-Präsident beleidigt einen früheren deutschen Regierungschef. Wie antwortet Berlin auf die Entgleisung?"
  • kmow

    Die Äußerungen der polnischen Regierung sind unflätig. Polen spielt sich endlos auf. Wer zieht den amerikanischen Hampelmännchen endlich mal den Stecker? Deutschland zahlt via EU jährlich 15 Mrd Eur an Polen. Mein Vorschlag: Einfach mal ne Zahlungspause zur Abkühlung der PSI.

  • burg

    Von Polen aus wird momentan sehr viel getan, um alte Vorurteile wieder zu beleben.

  • arouet

    Nicht alle, jedoch manche polnischen Politiker, betrachten Polen gegenüber Deutschland als "fünfte Siegermacht", der Deutschland zu gehorchen hätte. Da Schlesien, Ostpommern, Westpreußen, und Ostpreußen, nicht mehr zu Deutschland gehören, kann Polen jedoch nicht den Status einer Besatzungsmacht einfordern. Polen ist gegenüber Deutschland schon seit mehr als 100 Jahren sehr selbstbewußt, und manchmal überheblich. Und die USA "boostern" seit George W. Busch das Selbstbewußtsein des "neuen Europa".