Am letzten Montag wurde im Parlament des Kantons ZĂŒrich eine Rakete gezĂŒndet. Der Bildungsrat unter RegierungsrĂ€tin Silvia Steiner (Mitte) wurde gewissermassen entmachtet und im Volksschulgesetz festgeschrieben, dass die Schulnoten an der ZĂŒrcher Volksschule nicht abgeschafft werden. Eine Abschaffung der Schulnoten wĂ€re ansonsten einzig in der Macht des neunköpfigen Bildungsrates gelegen.

Möglich gemacht hat diesen Erfolg fĂŒr das Leistungsprinzip an der ZĂŒrcher Volksschule eine Parlamentarische Initiative der freisinnigen Kantons- und StadtrĂ€tin Astrid Furrer aus WĂ€denswil.

Es gab nĂ€mlich – trotz anders lautender Beteuerungen – deutliche Hinweise darauf, dass der Bildungsrat an «alternativen Bewertungssystemen» arbeitet. Astrid Furrer wurde zu ihrem Vorstoss motiviert von einer Begebenheit in einer Gemeinde im Kanton Bern, wo man nach zwei Jahren ohne Schulnoten das Experiment als gescheitert betrachten musste und wieder zu Noten zurĂŒckkehrte. BegrĂŒndung: Man habe gemerkt, dass die Lernmotivation der SchĂŒler fehle. FĂŒr diese Erkenntnis hĂ€tte man nun wirklich nicht mit den SchĂŒlern experimentieren mĂŒssen.

Die im Kantonsrat erfolgreich durchmarschierte Astrid Furrer hat selber einen interessanten Bildungsgang hinter sich. Nach der Matura in mathematisch-naturwissenschaftlicher Richtung an der Kantonsschule Wattwil absolvierte die Toggenburgerin eine Ausbildung als Technische Operationsassistentin in St. Gallen. Nach einigen Jahren machte sie ihre Leidenschaft Wein zum Beruf und studierte Önologie an der heutigen ZHAW WĂ€denswil. Danach war Astrid Furrer in grossen WeinhandelshĂ€usern tĂ€tig, bildete sich zur Weinakademikerin aus und wirkte heute selbstĂ€ndig mit Schulungen in der Gastronomie und von Privatpersonen.

Dies alles erreicht hat die Mutter zweier Kinder in Schulen aller Stufen, welche die Leistungen benotet haben. Und nicht mit der heute vielerorts ĂŒblichen KuschelpĂ€dagogik.