«Mehr Sicherheit und Ordnung in unserem Wohngebiet»: Mit diesem Slogan wirbt die CDU in Leipzig für ihre Politik. Am 9. Juni finden dort Kommunalwahlen statt.

Das tut die Partei gleich dreisprachig. Insgesamt 400 Plakate wurden in türkischer und arabischer Sprache aufgehängt. Allerdings nicht in der ganzen Stadt, sondern nur im Umfeld der Eisenbahnstrasse.

Diese gilt als Hotspot von Leipzig. Hier leben besonders viele Migranten – und hier werden überdurchschnittlich viele Straftaten begangen. 2018 sahen sich die Stadtbehörden sogar gezwungen, eine «Waffenverbotszone» einzurichten, eine Premiere im Bundesland Sachsen.

Die CDU begründet die Aktion damit, dass sich auch viele Migranten bei ihr über die Politik der grün-rot-roten Stadtregierung beklagt hätten. Die Plakate seien zusammen mit migrantischen Gewerbetreibenden entwickelt worden.

Der grüne Stadtrat Jürgen Kasel spricht von «Verlogenheit» der CDU, weil diese die Übersetzungen nur im Bereich des Kriminalitätsschwerpunkts anbrachte und den Rest der Stadt ausliess.

Inzwischen hängt aber kein einziges der 400 Plakate mehr. Sie wurden am vergangenen Wochenende über Nacht von Unbekannten restlos entfernt und abtransportiert.

Die CDU verdächtigt linksextreme Kreise. Sie hat Anzeige wegen Sachbeschädigung eingereicht.