Bundespräsidentin Viola Amherd beschäftigt ihre Beraterin Brigitte Hauser-Süess über die Pensionierung hinaus auf der Basis eines Mandates bis zum Ende ihres Präsidialjahres. Für drei Monate – Oktober, November und Dezember – erhält die Beraterin stolze 97.000 Franken. Das hat die NZZ gestern publik gemacht und einen Sturm der Entrüstung losgetreten.

Das VBS reagierte darauf wenig erfreut mit einer Richtigstellung, dass alles rechtens sei und das Honorar entsprechend ihrem Lohn in der Lohnklasse 31 des Bundes (224.015 Franken) berechnet worden sei. Heruntergebrochen auf einen Monat betrug der Lohn von Hauser-Süess bisher zirka 17.200 Franken (dreizehn Mal).

Wenn man dieses Gehalt auf drei Monate hochrechnet, kommt man auf auf zirka 51.700 Franken. Die Differenz zum aktuellen Beratungsmandat (45.000 Franken) erklärt man mit den Beiträgen zu den Sozialversicherungen (12.000), Ferienansprüchen und so weiter.

Ja, man kann alles schönreden, akribisch vorrechnen, was das fürstliche Honorar alles beinhaltet. Das macht es aber nicht unbedingt besser.

Jeder, der noch halbwegs klar bei Verstand ist, kann nur zu einem Schluss kommen: Dieser Mandatsvertrag ist reine Abzockerei und steht für die Gier von Amtspersonen, die den Hals nicht vollkriegen. Man muss sich das einmal vorstellen: Eine Verkäuferin muss für 97.000 Franken, die Hauser-Süess für drei Monate kassiert, fast zwei Jahre lang arbeiten.

Dabei ist Hauser-Süess nicht einmal eine Fachperson. Was tut sie denn für dieses Geld – ausser Amherd auf ihren Reisen rund um den Globus zu begleiten? Wenn die Beraterin so wichtig ist für die Bundespräsidentin, hätte sie diese nach deren Pensionierung mit siebzig Jahren auf eigene Kosten auf Mandatsbasis weiterbeschäftigen können. Stattdessen müssen jetzt die Steuerzahler dafür aufkommen.