Die Szenen in der San Francisco State University erinnern an einen Westernfilm – oder zumindest eine Persiflage davon: Fliegende Fäuste, wild gestikulierende Menschen, Schreie, Parolen: «Transfrauen sind Frauen. Transfrauen sind Frauen!»

Dann erscheint Tucker Carlson, der Moderator der gleichnamigen Newsshow auf Fox TV, und sagt mit ernster Miene: «Riley Gaines ist keine Aktivistin. Sie ist eine Sportlerin, die für ihre Rechte kämpft – und sie ist eine anständige und gebildete Person.»

Was war geschehen?

Die 23-jährige Schwimmerin aus Kentucky hatte an der Uni einen Vortrag gehalten und Kritik an der Praxis angebracht, dass transsexuelle Frauen (Frauen, die als Mann geboren wurden) an Frauenwettkämpfen teilnehmen.

Für Gaines, die in einem College-Wettkampf der Transfrau Lia Thomas klar unterlegen war, steht diese Praxis im krassen Widerspruch zum Prinzip der sportlichen Chancengleichheit.

Mit dieser Aussage spricht sie vielen Sportlerinnen aus dem Herzen. Die LGBTQ-Bewegung sieht sich aber brüskiert.

Anders ist es nicht zu erklären, dass Demonstranten/-innen in der Universität zur Selbstjustiz schritten, Gaines attackierten und ihr eine Tracht Prügel verabreichten.

Der Raum sei gestürmt worden, sagt die sichtlich aufgewühlte Sportlerin, das Licht sei ausgegangen, und dann sei sie geschlagen worden – von einem Mann in Frauenkleidern.

Mit anderen Worten: Gaines erlebte exakt das, wovor sie in ihrem Vortrag warnt. Dass physische Männer (getarnt als Transfrauen) in den Zweikampf mit Frauen gehen und ihre Muskeln spielen lassen.

Gaines zeigt sich vor allem von indifferenten Haltung der Universität enttäuscht: «Niemand hat mich verteidigt – weder das Personal noch die Campus-Polizei noch die Studenten.»

Während viele linke Medien den Vorfall verheimlichen (oder ihn nur am Rande erwähnen), macht ihn der rechtskonservative Sender Fox News zum Hauptthema.

Moderator Tucker Carlson sagt über Gaines: «Sie ist weder eine Ideologin noch eine Demagogin. Sie ist eine College-Schwimmerin, die sportlich betrogen wurde. Ihre Grundrechte wurden von einem gewalttätigen Mob verletzt. Weil sie es wagte, ihre Meinung zu sagen, wurde sie an Leib und Leben bedroht.»

Und in Richtung LGBTQ-Bewegung schiebt der Moderator nach: «Dies ist eine der gefährlichsten Aktivisten-Gruppierungen überhaupt.»

So oder so: Riley Gaines musste drei Stunden in einem Schulzimmer ausharren, bis sich die Lage beruhigt hatte und die Demonstranten abgezogen waren. Auf künftige Auftritte will sie dennoch nicht verzichten.

Im Interview sagt sie: «Die Demonstranten haben keine Argumente, keine Logik, kein Wissen, keinen gesunden Menschenverstand – das ist alles auf meiner Seite. Die Attacken gegen mich schrecken mich nicht ab. Sie motivieren mich einzig, noch lauter zu sprechen.»