Wenn es keine diplomatische Lösung gebe, werde in der Ukraine gekämpft «bis zur völligen Niederwerfung einer Seite». Das schreibt der Historiker Ulrich Schlie, Professor für Sicherheits- und Strategieforschung, in der Welt.

In jüngster Zeit hätte sich auch die russische Seite über ein mögliches Kriegsende verlauten lassen. Das sei ein Anzeichen, dass der Ukraine-Krieg in naher Zukunft beendet werden könnte.

Ein Krieg ende «entweder durch eine vollständige Niederwerfung der einen Seite oder auf dem diplomatischen Weg des Verhandlungsfriedens», so Schlie.

Allerdings bereite die Kunst des Friedenschliessens den grossen Mächten seit dem Ersten Weltkrieg Mühe. Im Zweiten Weltkrieg gab Hitler sogar die Parole des «totalen Kriegs» heraus.

Ein Verzicht auf die Diplomatie könne zu einer Ausweitung des Kriegs führen. Deshalb sei es wichtig, «die diplomatischen Anstrengungen zu steigern».

Nach dem Krieg müsse man sich auf eine «Wiederbelebung der Kontakte nach Russland» konzentrieren. «Mit oder ohne Putin», so der Historiker. Für die Ukraine sei eine Mitgliedschaft in der Nato «die wirksamste Sicherheitsgarantie».