Nach anhaltenden pro-palästinensischen Protesten musste die Pariser Elite-Universität Sciences Po vorübergehend geschlossen werden. Wie das Onlinemagazin Politico meldete, schritt die Polizei ein. Die Aktion ist Teil einer grösseren Bewegung gegen Israels Krieg in Gaza, die bereits bedeutende Hochschulen in den USA erfasst hat. Auch dort musste die Polizei eingreifen.

Die Verwaltung der Sciences Po entschied am Freitag, den Zugang zu ihren Hauptgebäuden zu sperren, nachdem die Gruppe «Comité Palestine Sciences Po» dieses Gebäude besetzt hatte. Sie forderte von der Universität eine offizielle Verurteilung der Handlungen Israels gegen die Palästinenser. Zudem solle die Uni alle Verbindungen zu Institutionen oder Organisationen kappen, die «zionistische Ideologien» unterstützen.

Die Protestaktionen, die sich auf andere französische Universitäten ausbreiteten, führten zu Blockaden. Protestlager auf den Campusgeländen wurden errichtet. Die französische Linke, einschliesslich des dreimaligen Präsidentschaftskandidaten Jean-Luc Mélenchon und der Grünen-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Marie Toussaint, unterstützte die Studierenden.

Mélenchon bezeichnete die Protestierenden an der Sciences Po als «Ehre unseres Landes gegenüber dem Völkermord». Toussaint forderte, die Behörden sollten die Studierenden in Ruhe lassen, besonders wenn sie sich für solch ehrbare Anliegen engagierten.

Indessen versuchen die französischen Behörden und Hochschulverwaltungen ähnliche Gewaltausbrüche wie in den USA zu verhindern. Premierminister Gabriel Attal erklärte, dass den Studierenden nie das «Recht auf Blockade» gewährt werden würde.