«Radio Südostschweiz, ds Radio vu do blibt do»: So hiess eine Petition, die über 12.000 Mal unterzeichnet wurde. Es war eine Protestaktion gegen die Vergabe der Radiokonzession für Graubünden und Glarus an Roger Schawinski.

Unter dem Strich sagte die Petition aus: Zürcher haben im Kanton Graubünden nichts verloren, die hiesigen Medien sollten von Einheimischen gemacht werden. Auf diese Weise wollte der Bündner Platzhirsch Somedia Stimmung machen, der bisher Radio Südostschweiz betrieb und vom Bundesamt für Kommunikation nicht mehr berücksichtigt wurde.

Nun schlägt Schawinski seinen Kontrahenten mit dessen eigenen Waffen. Mit einer nach seinen Angaben nicht ganz ernstgemeinten eigenen Petition mit dem Titel «Bündner Zeitung und Bündner Tagblatt vu do bliben do».

Hintergrund: Die beiden Zeitungen werden künftig von zwei Deutschen gemacht. Joachim Braun von der Zeitungsgruppe Ostfriesland übernimmt die Gesamtleitung. Ihm zur Seite als Chefredaktorin wird Nikola Nording stehen, bisher Leiterin der Lokalredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Ostfriesland liegt nicht gerade um die Ecke. Zwischen Chur und Leer-Logabirum, dem Sitz der Ostfriesen-Zeitung, liegen rund 900 Kilometer. Wie vertraut jemand von der Nordseeküste mit der Schweiz und erst recht mit dem Bündnerland ist, darf man ruhig fragen.

Die Scherzpetition von Schawinski fordert deshalb, diese Entscheidungen rückgängig zu machen und die Chefposten wieder an Leute aus Graubünden zu vergeben.

Der Verlag Somedia lässt verlauten, es drohe keine «ostfriesische Übernahme». Nach wie vor bestehe das Unternehmen vor allem aus lokalen Fachkräften. Man hole aber für die Medien des Verlags auch qualifizierte Leute aus dem Ausland.