Die SRF-«Arena» versteht sich laut Eigenwerbung als «innenpolitische Diskussionsplattform der Schweiz». Politikerinnen und Politiker, Exponenten von Verbänden und Meinungsführerinnen aus Wirtschaft und Gesellschaft debattierten kontrovers über das Topthema der Woche, so die Macher. Diese betonen immer wieder, die Verantwortlichen agierten «politisch unabhängig».

Doch Journalismus ist keine Wissenschaft und nie objektiv. Gerade politische Redaktoren haben auch politische Präferenzen. Das schlägt sich darin nieder, über welche Themen sie berichten oder welche Volksvertreter sie interviewen.

Auch im Leutschenbach ist das nicht anders. Das bestätigt eine Auswertung dieser Zeitung. Die Weltwoche hat untersucht, welche Gäste Sandro Brotz in seinen fünf Jahren als Moderator der Talkshow eingeladen hat.

Dabei zeigt sich seine Vorliebe für die Grünen. Obwohl keine Bundesratspartei, durfte Balthasar Glättli, ehemaliger Parteipräsident der Grünen, am meisten auftreten – insgesamt 26 Mal. Auf Rang zwei folgt bereits Jürg Grossen, Chef der GLP (21 Aufritte) und somit ebenfalls Präsident einer Nicht-Bundesratspartei. Den dritten Platz belegt Mitte-Präsident Gerhard Pfister (20 Auftritte).

Interessant ist auch, wer oft in der Sendung erscheint, obwohl er oder sie weder Präsident noch Fraktionschef ist. Sie dürften es bereits erraten haben. Auf Platz elf des Rankings figuriert SP-Nationalrätin und SRF-Dauergast Jacqueline Badran. Nur Regine Sauter, Nationalrätin der FDP, war als gewöhnliche Parlamentarierin sogar noch präsenter.

Die SRG gibt sich gerne unabhängig. Doch sie hat eine Schlagseite wie andere Medien auch.