Der Satz klingt zwar etwas kryptisch, ist aber nachvollziehbar: «Es ist schwer vorstellbar, welche Herausforderungen der betroffene Elternteil bei einem Todesfall neben der Trauer zu bewältigen hat» – mit diesen Worten zitieren die SRF-News die grünliberale Nationalrätin Tiana Angelina Moser zum Thema «Mutterschaftsurlaub für hinterbliebene Väter».
Was nach einem schlechten Witz klingt, hat einen ernsthaften Hintergrund: Jährlich sterben vier bis fünf Frauen bei der Geburt eines Kindes. Nachvollziehbar ist deshalb, dass der Nationalrat den Vätern eine Auszeit von sechzehn Wochen finanzieren will, damit sie sich als Alleinerziehende des Babys annehmen können.
Eine kleine Gesetzeslücke, die sich mit einem vertretbaren Aufwand schliessen lässt, sollte man meinen, was die grosse Kammer denn auch beschlossen hat. Dennoch schafften es die Protagonisten des «Mutterschaftsurlaubs für Väter», die Vorlage ins makaber Lächerliche zu kippen: «Stirbt ein Elternteil bei der Geburt des Kindes, soll der andere Elternteil Anrecht auf sechzehn Wochen Urlaub erhalten», wie SRF in der Schlagzeile berichtet.
Anzunehmen ist, dass die grünliberale Nationalrätin ebenso wie die SRF-Berichterstatter erkannt haben, dass in der Regel die Mütter Kinder gebären. Aber sagen dürfen sie es nicht, um ihrem eigenen Anspruch der Gendergerechtigkeit zu genügen.