In der armenischen Exklave Bergkarabach findet eine ethnische Säuberung statt. Armenier flüchten, vertrieben von Aserbaidschan, das sich das Gebiet einverleiben will.

Man kennt also Täter und Opfer – nur nicht Annalena Baerbock. Ihr Sündenbock, wen wundert’s: die Russen.

Sie sieht die russischen Truppen in Bergkarabach «in der Pflicht, für den Schutz der armenischen Zivilbevölkerung zu sorgen». Dafür seien sie ja da, antwortete ihr Amt auf eine Medienanfrage.

Mag sein. Aber wäre eine wertegeleitete Aussenpolitik nicht auch «dafür da», den Aggressor in die Schranken zu weisen? Der einen Angriffskrieg gegen Armenien vom Zaun gebrochen hat?

Aber ach, Aserbaidschan ist ja der neue Partner als zuverlässiger Energielieferant, nachdem man die Lieferungen des früheren zuverlässigen Energielieferanten Russland ohne Not gekappt hat.

Mucksmäuschenstill ist man in Berlin (und auch in Brüssel). Denn wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.

Und zum Glück gibt’s Putin. Mal sehen, vielleicht kann man ihm auch Deutschlands Wohnungsnot und Bildungskrise in die Schuhe schieben.